FFP2-Masken: Möglichkeiten und Grenzen der Wiederverwendung

(kib) In Bayern gilt die FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften seit dem 18. Januar. Auch bundesweit müssen bald die besser schützenden FFP2-Masken oder OP-Masken getragen werden – Alltagsmasken aus Stoff reichen nicht mehr aus. Spätestens dann werden Kunden auch auf Sie mit Fragen zur Wiederverwendung der im Vergleich doch deutlich teureren FFP2-Masken zukommen. Hilfreiche Antworten hält eine Broschüre der Fachhochschule Münster bereit.

19.01.2021

Frau mit FFP2-Maske sitzt im Zug
© Foto: zigres / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Das Wissenschaftlerteam der Fachhochschule Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat sich im Rahmen eines durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte geförderten Projekts mit den Möglichkeiten und Grenzen der Wiederverwendung von FFP2-Masken für den Privatgebrauch beschäftigt. Die Ergebnisse hat es in einer Broschüre zusammengestellt, die auf der Homepage der Fachhochschule heruntergeladen werden kann. Diese zeigt unter anderem die Vor- und Nachteile von zwei Alternativen zur Reduzierung möglicher SARS-CoV-2 Erreger: Verfahren "7 Tage trocknen bei Raumluft" und Verfahren "80 °C trockene Hitze".

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Tipps für Kunden

Da nach den Untersuchungen der Wissenschaftler SARS-CoV-2 auch bei Raumtemperatur über einen längeren Zeitraum infektiös ist, sollten FFP2-Masken nicht an aufeinanderfolgenden Tagen und frühestens ab dem siebten Tag wieder getragen werden.

Hierzu bietet es sich an, für jede Person im Haushalt getrennt, eine Platz für sieben nebeneinanderhängende Masken zu schaffen (z. B. an Haken oder an einer Wäscheleine). Kennzeichnen Sie diese mit dem Wochentag, dann können Sie immer genau sehen, welche Maske als nächstes getragen werden kann.

Diesen "Trockenzyklus" sollten Sie nur fünf Mal wiederholen, empfehlen die Wissenschaftler. Die jeweils zum fünften Mal getragene Maske sollte dann im Hausmüll entsorgt werden.

Die Heizung ist hingegen kein geeigneter Trocknungsort. Die dort vorherrschenden 30 bis 40 Grad Celsius bieten für viele Bakterien und Pilze in feuchten Masken optimale Wachstumsbedingungen.

Bei Temperaturen von 80 Grad Celsius sind SARS-CoV-2 den Untersuchungen zufolge nach 60 Minuten vollständig inaktiviert, andere Erreger deutlich reduziert. Die Filterleistung bleibt erhalten; die elastischen Haltebänder können an Zugkraft verlieren. Die Temperatur von 80 Grad Celsius trockener Hitze im Backofen (Ober-/Unterhitze) soll aber weder unter- noch überschritten werden (mit Backofenthermometer überprüfen).

Wichtig ist es der Broschüre zufolge zudem, dass die Maske vor der Desinfektion im Ofen mindestens bis zum nächsten Tag an der Luft trocknet. Auch auf diese Wiese sollte die Maske nur fünf Mal wieder aufbereitet und dann im Hausmüll entsorgt werden.

Quelle: FH Münster

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