1 : 0 für pflanzliche Öle

(kib) Kurz vor dem Finale der Fußball-Europameisterschaft gibt es einen klaren Sieger unter den Nahrungsfetten: Hochwertige pflanzliche Öle sind eindeutig besser für die Gesundheit als Butter.

12.07.2024

Fußball im Tornetz (Nahaufnahme)
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Die Studie, auf der diese Aussage basiert, wurde kürzlich in Nature Medicine veröffentlicht. An ihr beteiligt waren Forschende des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, der Chalmers University of Technology in Schweden sowie mehrere andere Universitäten.

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Neuartiger Ansatz

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten die Fette im Blut mit einer Methode namens Lipidomik. Diese sehr detaillierten Lipidmessungen ermöglichten es den Forschenden, Ernährung und Krankheit in einer Kombination verschiedener Studientypen zu verknüpfen.

Dieser neuartige Ansatz verbindet Ernährungsinterventionsstudien, die stark kontrollierte Diäten verwenden, und bereits durchgeführte Kohortenstudien mit langfristiger Gesundheitsüberwachung.

Blutfette ändern sich

Ein Teil dieser Forschung wurde in einer diätetischen Interventionsstudie an der University of Reading in Großbritannien durchgeführt. An dieser nahmen 113 Männer und Frauen teil. Über 16 Wochen konsumierte eine Studiengruppe eine Kost mit einem hohen Gehalt an gesättigten tierischen Fetten, die andere eine Kost, die reich an ungesättigten pflanzlichen Fetten war. Die Blutproben wurden mittels Lipidomik analysiert, um spezifische Lipidmoleküle zu identifizieren, welche die unterschiedlichen Ernährungsweisen der Probandinnen und Probanden widerspiegelten.

Die Auswirkungen auf die Blutfettwerte fassten die Forschenden mit einem Multi-Lipid-Score (MLS) zusammen. Ein hoher MLS zeigt ein gesundes Blutfettprofil an.

Ein hoher Multi-Lipid-Score ist positiv.

Die Ergebnisse zeigen: Eine hohe Aufnahme von ungesättigten pflanzlichen Fetten sowie eine geringe Aufnahme von gesättigten tierischen Fetten können dazu beitragen, solche positiven MLS-Werte zu erreichen.

Die MLS-Ergebnisse aus der Ernährungsinterventionsstudie hat das Forscherteam statistisch mit dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes in großen, zuvor durchgeführten Beobachtungsstudien in Verbindung gebracht. Die gemeinsame Datenanalyse von beiden Studientypen zeigte, dass Teilnehmende mit einem höheren MLS ein deutlich geringeres Risiko hatten, kardiometabolische Erkrankungen zu entwickeln.

Ernährungsumstellung zeigt Wirkung

Zusätzlich untersuchte die aktuelle Studie, ob Personen mit niedrigen MLS-Werten speziell von einer gesünderen Ernährung profitieren. Die mediterrane Ernährung, die viele ungesättigte pflanzliche Fetten enthält, wurde in der großen Ernährungsinterventionsstudie PREDIMED angewandt. Mithilfe dieser Studie fanden die Forschenden heraus, dass die Prävention von Typ-2-Diabetes tatsächlich bei den Personen am ausgeprägtesten war, die zu Studienbeginn niedrige MLS-Werte aufwiesen.

Lipidomik als Gamechanger

„Die Ernährung ist so komplex, dass es oft schwierig ist, aus einer einzelnen Studie schlüssige Beweise zu ziehen. Unser Ansatz, Lipidomik zu verwenden, um Interventionsstudien mit streng kontrollierten Diäten mit prospektiven Kohortenstudien mit langfristiger Gesundheitsverfolgung zu kombinieren, kann die aktuellen Einschränkungen in der Ernährungsforschung überwinden,“ heißt es in der Mitteilung der Forschenden.

Quelle: IDW

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