Achtung Indikation

PTA Gülcan Ergül arbeitet in einer Apotheke in Witten (NRW). Diesmal berichtet Sie, wie schwierig es manchmal ist, Kunden zu erläutern, dass ein Wirkstoff gegen verschiedene Beschwerden helfen kann.

18.05.2020

Mann mit Tablette
© Foto: Syda Productions / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Mir ist einmal etwas sehr Interessantes passiert. Ein Stammkunde reichte mir sein Privatrezept mit einem Medikament für seine Raucherentwöhnung. Das verordnete Arzneimittel hatten wir nicht vorrätig. Heute weiß ich nicht genau, ob es an dem Preis oder an der Lieferfähigkeit lag, weshalb ich ein Generikum bestellt hatte. Jedenfalls wurde es vom Kunden abgeholt und am selben Tag kam er erneut in die Apotheke. Im Beipackzettel steht, dass das Präparat bei Depressionen anzuwenden ist und nicht bei einer Raucherentwöhnung. Es ist der gleiche Inhalt, die gleiche Stärke, jedoch für eine andere Indikation zugelassen. 

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Sicher war der Kunde sehr irritiert. Ich empfinde es als schwierig, insbesondere den älteren Patienten das nahezubringen. Natürlich versuche ich es trotzdem, auch wenn der Kunde es nicht hören will.

Ein Wirkstoff hat mehrere verschiedene Eigenschaften und kann sowohl gegen Fieber als auch Schmerzen helfen. Firmen trennen diese Wirkungen und beziehen sich lediglich auf einen Effekt. 

Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich Naproxen einem jungen Mann mitgab, obwohl auf der Schachtel „gegen Regelschmerzen" aufgedruckt war. :-D

Habt ihr eine ähnliche Erfahrung gemacht? Wie geht ihr mit dieser Situation um?

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