Achtung, Vergiftungsgefahr

Die Dokumentationen des Instituts und der Giftinformationszentren zeigen, dass es durch Verwechslungen mit giftigen Doppelgängern wie Maiglöckchen (Convallaria majalis) oder Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) immer wieder zu Vergiftungen mit im Extremfall tödlichem Ausgang kommt, heißt es in der BfR-Mitteilung.
Insbesondere in den Monaten April und Mai häufen sich die Vergiftungsfälle in ganz Europa, vor allem in Österreich, der Schweiz und Kroatien, aber auch in Deutschland.
Schmackhafter Waldknoblauch
Bärlauch (Allium ursinum) wird auch als Waldknoblauch bezeichnet. Das Zwiebelgewächs gehört botanisch zur selben Gattung wie Knoblauch, Zwiebeln, Schnittlauch und Lauch und wächst in krautreichen, schattigen und nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern, Parkanlagen und Auwäldern.
Im zeitigen Frühjahr treiben aus den kleinen Zwiebeln zwei saftig grüne, lanzettförmige Blätter aus, die auch in der Küche Verwendung finden. Das typische Erkennungsmerkmal ist der knoblauchartige Geruch. Dieser ist auch das wichtigste Unterscheidungsmerkmal gegenüber den giftigen Doppelgängern: Zeigt sich beim Zerreiben der Blätter zwischen den Fingern dabei nicht der für Bärlauch typische Knoblauchgeruch, sollte das Kraut besser liegen gelassen werden, rät das Bundesinstitut. Händewaschen im Anschluss daran nicht vergessen.
Doch auch der Geruchstest hat seine Tücken. Haftet noch der Geruch einer vorangegangenen Probe an den Händen, kann dies zu einem falschen Ergebnis führen. Bärlauch-Sammelnde sollten daher die Pflanze mit all ihren Merkmalen gut kennen. Im Zweifel sollte sie lieber nicht gepflückt und verzehrt werden.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft Bärlauch besser aus kontrolliertem Anbau beim Gemüsehändler, statt das Wildkraut selbst in der Natur zu sammeln. Weitere Möglichkeit: den Bärlauch auf der eigenen Fensterbank beziehungsweise im Garten anbauen.
Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung