Adexa will 10,5 Prozent mehr Geld für alle Apothekenangestellten

(cnie) Im kommenden Jahr wird wieder über das tarifliche Gehalt von Apothekenangestellten verhandelt. Im Vorfeld fordert die Apothekengewerkschaft Adexa ein ordentliches Plus von 10,5 Prozent für alle. Ein Grund ist die anhaltend hohe Inflation.

28.09.2023

Gehalt
© Foto: Sabine Naumann / stock.adobe.com
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Die Adexa hat den laufenden Gehaltstarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) fristgerecht zum 31.12.2023 gekündigt. Die Forderung für das Jahr 2024 beträgt 10,5 Prozent mehr für alle Berufsgruppen und Berufsjahresgruppen. Dies gilt auch für die Ausbildungsvergütungen.

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Inflationsrate hoch, Mindestlohn steigt

Die Adexa-Tarifkommission begründet dies mit der außergewöhnlich hohen Inflationsrate von 7,9 Prozent im Jahr 2022 sowie prognostizierten 6,0 Prozent Inflation für 2023. Dies habe zu erheblichen Reallohnverlusten bei den Apothekenangestellten geführt.

Auch die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zum 01.01.2024 auf 12,41 Euro und zum 01.01.2025 auf 12,82 Euro hat die Gewerkschaft bei ihrer Forderung beachtet.

PTA Gehalt: So viel verdienen PTA

Werden PTA nach Tarif bezahlt, verdienen sie derzeit als Berufseinsteiger 2.419 Euro. Bis zum 15 Berufsjahr steigt das Gehalt auf bis zu 3.072 Euro an. Die Tarife in Nordrhein und Sachsen weichen etwas davon ab. Darüber hinaus ist das Gehalt individuell verhandelbar. Eine gute Verhandlungsbasis bieten Fort- und Weiterbildungen.

>> mehr zum PTA Gehalt

Der erste Verhandlungstermin mit dem ADA ist für den 18. Oktober geplant. „Einzelheiten zu den Tarifforderungen wird Adexa mit Rücksicht auf den Tarifpartner derzeit nicht veröffentlichen“, heißt es in einem Statement der Gewerkschaft.

So viel verdienen andere Apothekenangestellte

PTA verdienen in den ersten beiden Berufsjahren 2.419 Euro brutto. Damit verdienen sie mehr als PKA beim Einstieg, aber weniger als Pharmazieingenieurinnen und -ingenieure sowie approbierte Apothekerinnen und Apotheker.

>> mehr zum Gehalt von Apothekenangestellten

Vergleich der Gehälter in den Berufsgruppen PKA, PTA, Pharmazieingenieur, Apothekerin

Quelle: Adexa

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1 Kommentar

17.04.2024 - 18:23 Uhr
Kommentar von Sven Larisch

Hi, ich bin selber "Chef" und frage mich, wie ich 10,5 Prozent mehr auf den Tarif bezahlen soll, wenn ich schon 20-30 Prozent über Tarif zahle. Ich kenne auch keinen Kollegen, der "nur" Tarif bezahlt oder auch nur eine PTA, die zu Tarifgehalt arbeiten würde (selbst die Anfänger nicht). Also wenn ich 10,5 Prozent mehr zahlen soll, kann ich nur noch 10 Prozent über Tarif anbieten. Das PTA unterbezahlt sind, ist mir klar. Leider wirft eine Apotheke aber nicht mehr ab, wenn die GKV und der Staat nicht mehr Geld rausrücken, sondern sich Zwangsrabatte gönnen und an Online-Apotheken verweisen. Am besten die Vor-Ort-Apotheken abschaffen, alles Online und man hat auch viel weniger Stress/Kontakt zu Kunden ;-)

Antwort der Redaktion

Guten Tag, Herr Larisch, vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar und den Hinweis auf die Verantwortung der Krankenkassen. Eine bessere Vergütung der Arbeit der Vor-Ort-Apotheken ist ein gemeinsames Ziel von Inhaberinnen und Inhabern und ihren Angestellten.