Affenpocken in Deutschland nachgewiesen
Erstmals ist auch in Deutschland ein Fall von Affenpocken bestätigt worden. Das Virus sei am Donnerstag bei einem Patienten nachgewiesen worden, teilte das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr am Freitag in München mit. Der Patient habe charakteristische Hautveränderungen gehabt.
Virus verursacht meist milde Symptome
Im Zuge der gestiegenen Aufmerksamkeit für die Erkrankung werden in immer mehr Ländern Fälle der eigentlich selten auftretenden Affenpocken nachgewiesen. In welchem Umfang sich der aus Afrika stammende Erreger bereits international verbreitet hat, ist noch offen. Gesundheitsbehörden zufolge verursacht das Virus meist nur milde Symptome, kann aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen.
Die Affenpocken werden gut kontrollierbar sein.
"Es war nur eine Frage der Zeit, bis Affenpocken auch in Deutschland nachgewiesen werden“, teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu dem Fall mit. Durch die Meldungen aus anderen Ländern seien Ärzte und Patienten in Deutschland sensibilisiert. „Aufgrund der bisher vorliegenden Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass das Virus nicht so leicht übertragbar ist und dass dieser Ausbruch eingegrenzt werden kann.“ Dafür sei aber schnelles Handeln nötig. „Wir werden jetzt das Virus genauer analysieren und prüfen, ob es sich um eine ansteckendere Variante handelt.“
Am stärksten gefährdet für eine Ansteckung sind dem Präsident der Deutschen STI-Gesellschaft Norbert Brockmeyer zufolge Menschen, die sexuelle Kontakte zu vielen verschiedenen Menschen haben. Das Virus könne aber grundsätzlich auch bereits bei engem Körperkontakt übertragen werden, insofern hält der Mediziner Brockmeyer auch in der Allgemeinbevölkerung Vorsicht für ratsam. Anlass zu großer Sorge gebe es aber nicht. „Die Affenpocken werden gut kontrollierbar sein", sagte er gegenüber der Deutschen Presseagentur.
Quelle: dpa