Akute Schmerzen: Hoffnungsträger Suzetrigin

(kib) Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat Ende Januar ein neues Schmerzmittel zugelassen: Suzetrigin. Es handelt sich um das erste Nicht-Opioid-Analgetikum seiner Klasse zur Behandlung mäßiger bis starker akuter Schmerzen. Der Europäischen Arzneimittel-Agentur liegt noch kein Antrag auf Zulassung vor.

17.02.2025

Frau hält Hand in die Kamera mit einer Tablette auf der Handinnenfläche. In der anderen Hand hält sie ein Glas mit Wasser und einen Tablettenblister
© Foto: Maria Verkhoturtseva / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)
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Suzetrigin (Journavx, Vertex Pharmaceuticals) erhielt die Zulassung der US-Behörde als 50-mg-Tablette zur Behandlung mäßiger bis starker akuter Schmerzen bei Erwachsenen. Das Medikament könnte eine Alternative zu abhängig machenden Opioiden sein.

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Wirkmechanismus

Suzetrigin lindert Schmerzen, indem es einen Schmerzsignalweg mit Natriumkanälen im peripheren Nervensystem selektiv inhibiert, bevor die Schmerzsignale das Gehirn erreichten. Es blockiert somit die Schmerzsignale dort, wo diese entstehen.

Damit unterscheidet sich die Wirkungsweise des neuen Medikaments grundlegend von Opioiden, die auf ihrem Weg durch die Blutbahn die Belohnungszentren des Gehirns ansprechen, was in der Folge zu Abhängigkeit führen kann. In den USA herrscht seit vielen Jahren eine schwere Opioid-Krise, heißt es bei ZM online.

Da der Wirkstoff im Unterschied zu den nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) nicht in die Prostaglandin-Synthese eingreift, sind auch deren unerwünschte Wirkungen wie gastrointestinale Probleme und Nierenschäden nicht zu erwarten, berichtet die Pharmazeutische Zeitung.

Wirksamkeit überzeugt

Die Wirksamkeit wurde in zwei randomisierten, doppelblinden, placebo-kontrollierten Studien mit Patientinnen und Patienten mit akuten postoperativen Schmerzen untersucht. Zusätzlich durften alle Studienteilnehmer mit unzureichender Schmerzkontrolle bei Bedarf Ibuprofen als einnehmen.

Beide Studien zeigten im Vergleich zu Placebo eine statistisch signifikant bessere Schmerzlinderung mit Suzetrigin. Verglichen mit der aktiven Kontrollbehandlung aus Hydrocodon/Paracetamol war die Wirkung weder besser noch schlechter.

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Juckreiz, Muskelkrämpfe, erhöhter Kreatinphosphokinasespiegel im Blut und Hautausschlag.

Die gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A-Inhibitoren ist kontraindiziert. Darüber hinaus sollten Patientinnen und Patienten während der Einnahme des Medikaments auf Lebensmittel oder Getränke verzichten, die Grapefruit enthalten, heißt es in der FDA-Meldung.

Quelle: FDA, ZM online, PZ

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