Anhörung im Gesundheitsausschuss: Experten streiten weiter über PTA-Reform

(kib) Zweieinhalb Jahre oder drei Jahre? Ohne oder mit Aufsicht durch den Apotheker? Es wird weiter über die Inhalte des Gesetzesentwurfs zur Weiterentwicklung des PTA-Berufs heftig diskutiert. Ort des Geschehens war diesmal der Gesundheitsausschuss des Bundestags.

24.10.2019

PTA überreicht ein Arzneimittel an einen Kunden
© Foto: Gerhard Seybert / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Die grundsätzlichen Ziele sind klar: Die Ausbildung soll den aktuellen Anforderungen in der Apotheke angepasst werden und der Beruf der PTA attraktiver werden, um einem Fachkräftemangel vorzubeugen. Bei der Anhörung gestern wurde jedoch erneut deutlich: Über das WIE gehen die Positionen der Interessensvertreter nach wie vor weit auseinander.

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Der Bundesverband PTA begrüßte die Intention des Gesetzentwurfs, jedoch werde die Vorlage den Ansprüchen an ein modernes Berufsgesetz nicht gerecht. Unumgänglich sei eine Ausbildungsdauer von mindestens drei Jahren. Zudem sollten Unterricht und praktische Ausbildung besser miteinander verzahnt werden.

Die Apothekengewerkschaft Adexa kritisierte, die geplante Neuregelung gehe am künftigen Bedarf vorbei. Insbesondere entstehe der Eindruck, dass die Weiterentwicklung dieses Berufs an finanziellen und organisatorischen Fragen festgemacht werde. Weder die Qualität der Ausbildung noch die Kompetenz der Absolventen würden so gesteigert.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi erklärte, eine dreijährige Ausbildung der PTA sei geboten. Nötig seien überdies zeitgemäße Ausbildungsziele statt Tätigkeitsfelder, Schulgeldfreiheit sowie eine Vergütung von Anfang an, eine veränderte Struktur der Ausbildung und bundeseinheitliche Vorgaben zur Qualität der Ausbildung.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) begrüßte hingegen die geplante Beibehaltung der bisherigen Ausbildungsstruktur mit zwei Jahren an der Berufsfachschule und einem halben Jahr praktische Ausbildung. Eine Verlängerung wäre unverhältnismäßig und brächte keinen Zugewinn an Kenntnissen und Fertigkeiten.

Auch nach Ansicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) bietet die Novelle eine gute Basis für moderne Anforderungen. Für die Krankenhäuser bedeutsam sei, dass PTA unter bestimmten Voraussetzungen nicht mehr unter der Aufsicht des Apothekers tätig sein müssten. Dies komme den Krankenhausapotheken bei der Gestaltung von Dienstplänen sehr entgegen. Auch die Inhalte würden in Richtung Beratung und Mitwirkung am Medikationsmanagement verschoben. Wünschenswert wäre, wenn die Klinikapotheken zielgerichtet in die Ausbildung einbezogen würden.

Quelle: www.bundestag.de

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