Aquabeads sorgen für Darmverschluss

(kib) Verschlucken kleine Kinder aufquellende Wasserperlen, kann das drastische Folgen haben. Bei einem zehn Monate alten Jungen sorgten sie für einen Darmverschluss, berichten Radiologinnen und Radiologen aus New Jersey in der Ärzte Zeitung.

19.10.2023

Kind mit einer Handvoll Aquabeads
© Foto: smile35 / stock.adobe.com
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Aquabeads sind aufquellende Wasserperlen und zum Basteln bei Kindern beliebt. Die Perlen sind anfangs kleine Kügelchen mit einer Größe von weniger als einem Zentimeter. Nach dem Kontakt mit Wasser dehnen sie sich auf bis zu fünf Zentimeter aus, was dem 200-fachen des ursprünglichen Volumens entspricht. Mit ihren bunten Farben und einer matschigen Textur wirken sie allerdings wie Süßigkeiten und verleiten manche Kinder dazu, sie zu essen. Das kann lebensgefährlich werden, zeigt ein Fallbeispiel, über das die Ärzte Zeitung berichtete.

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Fallbeispiel

Ein zehn Monate alter Säugling wurde mehrmals in die Notaufnahme gebracht. Er litt unter Bauchschmerzen, galligem Erbrechen und bis zu 38,7 Grad Celsius Fieber. Er nässte seine Windeln immer weniger ein, wollte nicht gestillt werden und war apathisch.

Röntgenaufnahmen des Bauchraums zeigten aufgeblähte Darmschlingen, die auf einen Darmverschluss hindeuteten. Weitere Untersuchungen wurden durchgeführt. Deren Ergebnisse veranlassten die Ärztinnen und Ärzte schließlich, die Bauchhöhle operativ zu öffnen. Zum Vorschein kam ein kugelförmiger Fremdkörper, der sich als Aquabead entpuppte. Der Patient erholte sich gut und konnte später in stabilem Zustand entlassen werden.

Röntgendurchlässige Kügelchen

Wie es in der Ärzte Zeitung weiter heißt, sind die Polymerkügelchen röntgendurchlässig. Das erschwert und verzögert die Diagnose. Deshalb sollte bei der Untersuchung eines Dünndarmverschlusses Ultraschall zum Einsatz kommen, empfehlen die Radiologinnen und Radiologen.

Bevölkerung sensibilisieren

Auch sollte die Öffentlichkeit verstärkt über die potenziellen Gefahren dieser Polymer-Wasserperlen aufgeklärt werden. Wie die Ärzte Zeitung weiter berichtet, kann das Verschlucken der Perlen nicht nur zu tödlichen gastrointestinalen Komplikationen führen.

Es gebe auch Fallberichte über blockierte Atemwege (fokale Bronchiektasien), die durch das Einatmen der Perlen zustande kamen. Ebenfalls bekannt sind Fälle von Erosionen des äußeren Gehörgangs und der Cochlea mit hochgradigem Hörverlust aufgrund einer übersehenen Perle im Ohr.

Quelle: Ärzte Zeitung

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