Arsen in Babynahrung

(kib) Mehr als die Hälfte der Reisprodukte für Babys enthält nach wie vor zu hohe Arsenwerte – trotz der seit 2016 geltenden EU-Normen. Das berichten Wissenschaftler des Institute for Global Food Security in Belfast.

11.05.2017

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© Foto: kichigin19 – stock.adobe.com
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Im Januar 2016 wurden in der EU Grenzwerte für den Arsengehalt in reishaltiger Babynahrung festgelegt. Seither sind maximal 0,1 mg/kg anorganisches Arsen in reisbasierten Lebensmittel für Babys und Kleinkinder in der EU erlaubt.

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Ziel war es, nach dem Fund zu hoher Werte das gesundheitliche Risiko für Babys und Kleinkinder durch strenge Regelungen zu mindern. So werden Arsenverbindungen in der Nahrung mit einem erhöhten Risiko für neurologische und kardiovaskuläre Schäden sowie für Krebserkrankungen in Verbindung gebracht.

Nach den jüngsten Untersuchungsdaten scheint sich jedoch wenig verändert zu haben. Forscher hatten den Urin von 79 Kindern auf Arsenverbindungen untersucht. Es zeigte sich, dass bei Babys, die Fertignahrung auf Reisbasis erhielten, die Arsenwerte deutlich höher waren (1,9-fach) als bei gestillten Babys der Vergleichsgruppe.

Verglichen mit den Kindern, die nach der Brustentwöhnung, die Formulanahrung erhielten, fielen ebenfalls höhere Werte (4,8-fach) als zuvor auf. Besonders hoch seien die Werte für Monomethylarsensäure (MMA) und Dimethylarsensäure (DMA) im Urin gewesen, berichten die Forscher.

Die Untersuchung von Formulanahrung mit Reis und von Reiskräckern für Kleinkinder ergab zugleich bei 73 Prozent der Produkte einen Arsengehalt über dem EU-Grenzwert. Insgesamt rangierten die Werte bei den Babyprodukten zwischen 0,055 und 0,177 mg/kg mit einem Mittelwert von 0,117 mg/kg, so die Wissenschaftler.

Quelle: Ärzte Zeitung

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