Arzneimittel recyceln: Utopie oder bald Wirklichkeit?

(kib) Abgelaufene Schmerztabletten, Antibiotika und Blutdrucksenker wieder nutzbar machen – Wie soll das gehen? Ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördertes Projekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg beschäftigt sich genau damit.

21.03.2022

Kartons mit alten Arzneimitteln
© Foto: Luca-Sophie Schuster und Luca Drees
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Die Forscher wollen aus alten Arzneimitteln Wirkstoffe rückgewinnen und diese wieder der kommerziellen Verwertung zuführen. Gelingt dies, wird auch die Forschung nachhaltiger, so ihre Überzeugung. Denn die abgelaufenen Medikamente enthalten wertvolle Chemikalien, die zum Beispiel als Forschungschemikalien oder für die Wirkstoffentwicklung eingesetzt werden könnten, berichten die Wissenschaftler.

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Rückgewinnung verfolgt zwei Umweltziele

Nicht genutzte Arzneimittel sind nicht nur eine Verschwendung von Ressourcen und Energie, sie können bei nicht sachgerechter Entsorgung auch die Umwelt belasten, zum Beispiel dann, wenn alte Wirkstoffe über das Abwasser im Wasserkreislauf landen. Gelingt es, die für Medikamente verwendeten Wirk- und Hilfsstoffe zu recyceln, ließen sich also gleich zwei Ziele erreichen: Einsparung von Energie und Ressourcen durch die Wiederverwertung der Wirkstoffe und eine verminderte Umweltbelastung.

Erste  Ergebnisse sind vielversprechend

Die Wissenschaftler bereiten alte Medikamente im Labor auf. Eine Kernaufgabe dabei: günstige Verfahren für das Abtrennen der Hilfsstoffe zu entwickeln und Wirkstoffe für Forschung und Praktika wieder nutzbar zu machen.

Anschließend folgt eine Qualitätskontrolle für die Vermarktung, allerdings nicht mehr für medizinische Zwecke. Die zurückgewonnenen Wirkstoffe können je nach Reinheit als Forschungschemikalien, bei der Lebensmittelkontrolle oder für die Wirkstoffentwicklung in der medizinischen Chemie genutzt werden. Wie die Wissenschaftler mitteilen, verläuft das Projekt sehr erfolgreich.

Quelle: IDW

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