Arzneimittelsicherheit nur mit Apothekern

Gestern fand in Berlin die Mitgliederversammlung der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände statt. Im Anschluss daran gab ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening eine kurze Einschätzung der aktuellen Lage ab.

Apothekerpräsenz ist Basis für sichere Arzneimittelversorgung

In großer und eher seltener Einigkeit will die Apothekerschaft vehement gegen die Strukturreformpläne des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vorgehen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Pläne des BMG, die Präsenz eines Apothekers in einer Apotheke teilweise abzuschaffen.

„Die Präsenz eines Apothekers ist die absolute Basis für die sichere Arzneimittelversorgung in Deutschland und das hat jeder, mit dem ich gesprochen habe, bestätigt“, so Overviening. Die Bereitschaft zum konstruktiven Dialog sei da und ungebrochen. Diese allerdings sei eng verknüpft mit der heilberuflich geführten Apotheke vor Ort. „Durch die geplanten Maßnahmen entstehen Gefahren für die Patientensicherheit, weil damit eine grundlegend veränderte, qualitativ niedrigwertigere Abgabe von Arzneimitteln etabliert wird“, warnte Overviening.

Bekanntgegeben wurde auch, das in dieser Woche eine große angelegte PR-Kampagne auf Social Media startet, mit der die ABDA darauf hinweisen will, welche Leistungen den Patientinnen und Patienten durch die geplante Reform größtenteils weggenommen würden. Auf diese hatte Overwiening bereits vergangene Woche in ihrem Apell an das ganze Apothekenteam hingewiesen.

Konkret gehe es um individuelle Arzneimittelherstellung, die Abgabe von Betäubungsmitteln, Medikationsanalysen und Impfungen in den Apotheken. Overwiening bezeichnete den BMG-Entwurf für ein Apothekenreformgesetz (ApoRG) als Mogelpackung, Etikettenschwindel und Trojanisches Pferd.