Arzneipflanze des Jahres 2017

(kib) Der Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ an der Universität Würzburg hat den Saathafer zur Arzneipflanze des Jahres 2017 gekürt. „Der Hafer liefert mehrere Heilmittel und bietet viele Einsatzmöglichkeiten in Dermatologie und Ernährung“, heißt es in einer Mitteilung dazu.

04.11.2016

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Ist von Arzneipflanzen die Rede, denkt man sicher nicht gleich an Getreidearten. Das Einsatzspektrum des Saathafers (Avena sativa) reiche jedoch von der Behandlung der Haut über Magen-Darm-Erkrankungen bis hin zur Vorbeugung etwa von Arteriosklerose und Diabetes mellitus Typ 2, erläutert Johannes Gottfried Mayer vom Studienkreis.

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Neben dem Haferstroh gewinnen laut Studienkreis in jüngerer Zeit Kraut und Korn an Bedeutung in punkto Heilmittel. Das Haferstroh wird für Bäder verwendet, die bei Hautverletzungen und Juckreiz helfen sollen.

Für die Nutzung des Krautes wird der Hafer vor seiner Blüte geerntet. Das Kraut ist reich an entzündungshemmenden Flavonoiden und immunmodulierenden Saponinen und besitzt einen hohen Anteil an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium oder Magnesium. Extrakte des Haferkrauts werden bei Neurodermitis eingesetzt.

In den 90er Jahren wurde in Frankreich eine besonders geeignete weiße Hafersorte gewonnen, die frei von Proteinen, auch von Gluten, ist. Entsprechende Hautpflegemittel wie Cremes, Körpermilch und Badezusätze sind so für Allergiker besonders gut verträglich, so der Studienkreis.

Die Frucht, das Haferkorn, wird als vollreifes Korn genutzt. Neben einem hohen Gehalt an den Vitaminen B1 und B6 liefert sie auch viele Ballaststoffe. Von besonderem Interesse sind dabei die Beta-Glukane, die etwa die Hälfte des gesamten Ballaststoffgehalts im Hafer ausmachen. Sie haben Wirkungen auf den Verdauungstrakt und den Stoffwechsel, im Vordergrund stehen positive Effekte auf den Cholesterin- und den Blutzuckerspiegel. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit habe 2011 bestätigt, dass der Verzehr von Beta-Glukan aus Hafer zur Senkung des Cholesterolspiegels beitragen kann, erläutert der Studienkreis.

Quelle: IDW

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