Atopische Dermatitis: Leitlinie aktualisiert

(fast) Die unter Federführung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft entstandene neue S3-Leitlinie „Atopische Dermatitis“ gibt einen aktuellen Überblick zu Diagnose und Therapie der chronischen Hauterkrankung.

24.08.2023

Mädchen mit Neurodermitis, das sich die juckende Haut in der Ellbeuge kratzt.
© Foto: Марина Терехова / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Die Lokaltherapie, zusammen mit der regelmäßigen Pflege der Haut mit Emollienzien (Basistherapeutika), bleibt auch in der neuen Leitlinie der wichtigste Therapiebaustein bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Atopischer Dermatitis (AD, Neurodermitis). 

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Systemtherapeutika

Ist die AD schwerer ausgeprägt, können die in den letzten Jahren zugelassenen Systemtherapien mit Biologika und JAK-Hemmern bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt werden. Die Leitlinienautoren sind sich einig: Da diese Therapeutika gut wirken und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich erhöhen, sollten sie Betroffenen nach genauer Prüfung der Indikation nicht vorenthalten werden. 

Nicht medikamentöse Verfahren

Sie wurden inklusive Psychotherapie und Schulungsprogrammen ebenfalls bewertet. Ausdrücklich empfohlen werden psychoedukative Programme mit nachgewiesener Wirksamkeit wie die Schulungsprogramme AGNES (für Eltern AD-kranker Kinder sowie für erkrankte Kinder und Jugendliche mit AD) oder ARNE (für Erwachsene). 

Triggerfaktoren individuell identifizieren

Neu in der Leitlinie ist die Unterscheidung zwischen der allgemeinen Diagnostik zur Sicherung der Diagnose AD und der Diagnostik individueller Triggerfaktoren inklusive allergieauslösender und berufsdermatologischer Aspekte, was im Management der Erkrankung nach wie vor nicht vernachlässigt werden darf. Laut den Autoren gibt es allerdings weder im Kindesalter noch bei Erwachsenen einen Königsweg im Umgang mit vermuteten Auslösefaktoren. Denn Nahrungsmittelallergien treten bei Kindern mit moderater bis schwerer AD deutlich häufiger auf als in der Allgemeinbevölkerung.

Die Triggerfaktoren müssen individuell identifiziert werden, bevor konkrete Empfehlungen etwa zu Diäten ausgesprochen werden, raten die Fachleute. Eine Eliminationsdiät könne hilfreich sein. Die Zahl unnötiger Diäten müsse aber reduziert werden, da mit ihnen immer auch die Gefahr der Fehlernährung und emotionale Belastungen einhergingen.

Quelle: idw

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