Auf Reisen die Leber schützen
Hepatitis-A-Viren kommen nur beim Menschen vor und werden in der Regel fäkal-oral übertragen. "Weil die Viren recht umweltstabil sind, kann im Prinzip jedes Obst und jeder Salat, der durch schmutzige Hände gegangen ist, infektiös sein", wird Professor Christian Trautwein, Mitglied der Fachgesellschaft, in der Mitteilung zitiert.
Auf Reisen sei es sinnvoll, Lebensmittel am besten zu kochen oder zu schälen. Vor allem Muscheln und Austern gehörten zu den häufig mit Hepatitis-A-Viren belasteten Lebensmitteln. Zwei Minuten kochen bei 85 bis 100 Grad tötet die Erreger jedoch zuverlässig ab.
Für die nahe verwandten Hepatitis-E-Viren gelten im Wesentlichen dieselben Übertragungswege. Sie können sich jedoch – je nach Subtyp – nicht nur im Menschen, sondern auch in Tieren wie Schweinen, Wildschweinen, Rindern oder Kamelen vermehren.
Während Infektionen im Ausland zum Großteil durch kontaminiertes Wasser verursacht werden, gehen sie in Deutschland vor allem auf nicht durchgegartes Schweine- und Wildfleisch zurück.
"Die Diagnose von Hepatitis E-Fällen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen – wobei nicht geklärt ist, ob die Fälle tatsächlich zunehmen oder eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Infektionen zu mehr Diagnosen führt", so Trautwein. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben sich in den vergangenen Jahren rund 320 000 Deutsche jährlich neu mit dem Hepatitis E-Virus infiziert.
Die Hepatitis A-Impfung ist für jeden empfohlen, der in Risikogebiete reist. Impfstoffe gibt es als Einzelvakzine und in Kombination mit einer Hepatitis-B- oder einer Typhus-Impfung. Bei der reinen Hepatitis-A-Impfung reichen zwei Impfstoffgaben im Abstand von sechs Monaten aus, um mindestens zehnjährigen, womöglich sogar lebenslangen Schutz zu gewährleisten.
"Schützende Antikörper sind aber schon rund zwei Wochen nach der ersten Impfung vorhanden", erläutert Trautwein. Das sei deutlich kürzer als die Inkubationszeit von drei bis vier Wochen. Eine Impfung sei auch noch kurz vor Antritt der Urlaubsreise möglich, so Trautwein.
Quelle: Ärzte Zeitung