Augen auf bei der Salzwahl
Aktuelle Daten aus den nationalen Gesundheitssurvey des Robert Koch-Instituts zeigen, dass die Jodzufuhr der Bevölkerung immer noch nicht perfekt ist. Bei knapp 30 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen besteht das Risiko einer zu geringen Jodaufnahme. Bei Kindern und Jugendlichen zeichnet sich hier sogar ein rückläufiger Trend ab.
Da der Boden hierzulande nur wenig Jod enthält, sind die natürlichen Jodgehalte der pflanzlichen landwirtschaftlichen Erzeugnisse entsprechend gering. In relevanten Mengen kommt das Element nur in wenigen Speisen vor. Dazu gehören Meeresfisch und -früchte. Oder mit Jodsalz angereicherte Speisen.
In Deutschland können Hersteller jedoch selbst entscheiden, ob sie jodiertes Speisesalz für ihre Produkte nutzen. Eine Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen weist darauf hin, dass in den letzten Jahren deutlich weniger Jodsalz für verarbeitete Lebensmittel verwendet wurde, insbesondere für Brot und Backwaren. Zudem zeigen die Ergebnisse, dass nur etwa 30 Prozent der industriell und handwerklich hergestellten Produkte Jodsalz enthalten. Modellrechnungen des Bundesinstituts für Risikobewertung zufolge ist eine gute Jodversorgung aber nur dann möglich, wenn etwa 40 Prozent dieser Lebensmittel mit Jodsalz produziert werden.
Umso wichtiger ist aus Sicht des Bundesinstituts der bewusste Griff zu jodhaltigen Lebensmitteln, aber auch zu mit Jodsalz angereicherte Speisen. Die Experten raten, für eine gute Jodversorgung Folgendes zu berücksichtigen:
- Jodsalz zum Kochen und Nachsalzen nutzen.
- abgepackte Lebensmittel und Fertiggerichte bevorzugen, in deren Zutatenliste „Jodsalz“ oder „jodiertes Salz“ steht.
- Bei loser Ware wie Brot, Käse und Wurst nachfragen, ob Jodsalz enthalten ist.
- Milch- und Milchprodukte täglich verzehren.
- Meeresfisch ein- bis zweimal pro Woche verzehren.
Einen Fragen-Antworten-Katalog mit Tipps für eine gute Jodversorgung finden Sie zudem auf der Homepage des Bundesinstituts für Risikobewertung.
Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung