Aus alt mach neu
Als Ausgangsstoff dienten den Forschern des Universitätsklinikums Bonn und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen Leukozyten von erwachsenen Spendern. In die Zellen schleusten sie zwei Transkriptionsfaktoren ein, also Proteine, die selektiv die Aktivität bestimmter Gene steuern. Dadurch gelang es ihnen, die Blutkörperchen zu neuralen Stammzellen umzuprogrammieren. Aus diesen wiederum konnten sie dann Nerven- und Gliazellen züchten. Die eingeschleusten Transkriptionsfaktoren sind nicht stabil und gehen später wieder verloren.
Interessanterweise ging mit dieser Verwandlung auch eine Verjüngung einher. In Zellen werden manche Gene im Laufe ihrer Alterung mit einem chemischen Etikett versehen und dadurch hoch- oder heruntergefahren. Alte Zellen haben daher ein charakteristisches Genaktivitätsmuster, das sich von dem junger Zellen unterscheidet.
Bei der Reprogrammierung wurde die altersbedingte Etikettierung nahezu vollständig rückgängig gemacht, heißt es in einer Mitteilung. "Die Stammzellen unterschieden sich daher in ihrer Genaktivität und ihrer Funktion kaum von denen eines Neugeborenen."
Die Stammzellen ließen sich etwa dazu nutzen, um neurologische Krankheiten zu erforschen und künftig Ersatz für defektes Hirngewebe zu züchten, teilte die Uni Bonn mit.
Quelle: Ärzte Zeitung