Ausgewogene Ernährung kann das Sehvermögen stärken

(kib) Ist der Körper gut mit Nährstoffen versorgt, kommt das auch den Augen zugute. Auf dem Teller sollte daher eine möglichst bunte Farbpalette an rotem, gelbem und grünem Gemüse sowie Obst dominieren, rät die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft.

19.03.2024

Salat mit Hähnchenstreifen, Tomaten und Mais
© Foto: drubig-photo / stock.adobe.com
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Eine gute Nährstoffversorgung kann das Fortschreiten der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), der diabetischen Retinopathie, des Grünen Stars oder auch des Trockenen Auges positiv beeinflussen, eventuell sogar verlangsamen, heißt es im der Mitteilung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

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Bunte Farbpalette

Für die Augengesundheit empfiehlt Professorin Andreea Gamulescu von der DOG eine ausgewogene, mediterrane Ernährung. Die leitende Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Regensburg rät: „Auf dem Teller sollte eine möglichst bunte Farbpalette an rotem, gelbem und grünem Gemüse sowie Obst dominieren. Auch fettreicher Fisch, Olivenöl sowie Verzicht auf übermäßig viel rotes Fleisch und Milchprodukte sind zu empfehlen.“

Zwar könne man mit einer ausgewogenen Ernährung Augenerkrankungen weder komplett verhindern noch heilen, betont Gamulescu. Es werde aber eine gute Basis für eine ausreichende Nährstoffversorgung geschaffen.

Datenlage

Hinweise auf einen günstigen Effekt einer guten Nährstoffversorgung kommen aus der Sammlung von Daten mehrerer großer bevölkerungs-basierter Erhebungen. Welche einzelnen Komponenten konkret welche Wirkung auf die Augen entfalten, sei jedoch in Studien schwierig nachzuweisen. „Dazu gibt es nur wenig gesichertes Wissen“, sagt Gamulescu.

Eine der fundierten Studien ist die „Age-Related Eye Disease Study“ (kurz: AREDS). Hier konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigen, dass die Einnahme von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln bei einer kleinen Untergruppe von Patienten mit AMD das Risiko des Fortschreitens der Erkrankung reduzierte.

Nährstoffe unterstützen Reparaturvorgänge

Sicher ist indes, dass die Nährstoffe eine Wirkung auf die Sehfunktionen entfalten. So bilden die Karotinoide Lutein und Zeaxanthin das Makulapigment, das zum Lichtschutz der Zellen sowie der Sehfunktion im Dunkeln beiträgt und deshalb für den Sehprozess von großer Bedeutung ist.

„Es ist wichtig, Karotinoide durch den Verzehr von Obst und grünblättrigem Gemüse aufzunehmen, da unser Körper sie nicht selbst herstellen kann“, betont Gamulescu. Weitere wichtige Augen-Nährstoffe sind die Vitamine A, C und E, die Vitamine B und Folsäure, Omega-3-Fettsäuren und Mineralstoffe.

Dazu gehört insbesondere Zink, aber auch weitere Mikronährstoffe wie Selen, Curcumin und Resveratrol. „Auch sie übernehmen zellschützende Funktionen, sind wichtig für den Sehzyklus und unterstützen Reparatur- oder Regenerationsvorgänge am Auge“, erklärt Gamulescu.

Rauchen und Bewegungsmangel fördern AMD

Weitere wichtige Faktoren, die die Augengesundheit beeinflussen, sind körperliche Aktivität und das Rauchen. „Wir wissen, dass Personen, die nicht rauchten, sich gesund ernährten und zusätzlich körperlich aktiv waren, ein deutlich vermindertes Risiko für die Entstehung einer AMD hatten“, berichtet Gamulescu.

Allerdings spielen bei der Entstehung und dem Fortschreiten von Augenerkrankungen auch andere, nicht veränderbare Faktoren wie zum Beispiel das Alter der Person und die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle.

Nahrungsergänzungsmittel helfen nur bedingt

Von der pauschalen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln rät die Regensburger Augenexpertin ab. „Die Datenlage dazu ist noch relativ unklar, vielversprechende Ansätze und Ergebnisse aus Laboruntersuchungen und Tierexperimenten lassen sich nicht unbedingt auf den Menschen übertragen“, betont Gamulescu.

Darüber hinaus fehlen einheitliche wissenschaftliche Belege. „Wer ausgewogen isst, auf Rauchen verzichtet und sich moderat bewegt, tut seiner Augengesundheit bereits viel Gutes“, lautet der Rat der Augenärztin.

Quelle: IDW

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