Begünstigt spätes Essen eine höhere Energieaufnahme?

(kib) Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König, Abendessen wie ein Bettelmann, so sagt es der Volksmund. Aber was ist da dran? Das haben Wissenschaftler der Universitäten Paderborn und Bonn in einer gemeinsamen Studie an Kindern und Jugendlichen untersucht.

20.06.2018

Gedeckter Frühstückstisch
© Foto: kab-vision / stock.adobe.com
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Als Grundlage dienten die Daten von 262 Probanden der an der Universität Bonn durchgeführten DONALD Studie, die in einer Kooperation zwischen den Universitäten Bonn und Paderborn ausgewertet wurden. Die Analyse von Wiegeprotokollen zeigt, dass Kinder im Wachstumsverlauf ihre Energieaufnahme vom Morgen in den Abend verlagern.

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Bei Jugendlichen ab elf beziehungsweise zwölf Jahren – nicht aber Kindern – begünstigte die Vorliebe für eine abendliche Energieaufnahme zudem eine höhere Tagesenergiezufuhr. Ob diese bei Jugendlichen auch zu einem höheren Körpergewicht führt, müssen weitere Studien zeigen.

Die Ergebnisse lassen allerdings nicht den Schluss zu, dass ein reichhaltiges Frühstück die hohe Energiezufuhr am Abend verhindert, so die Wissenschaftler. Jugendliche seien mit dem Problem konfrontiert, dass die frühe Schulstartzeit nicht ihrem physiologisch 24-Stunden-Rhythmus (Chronotyp) entspricht. Denn der tägliche Zeitpunkt des Neustarts des Chronotyps sei individuell verschieden und verschiebe sich im Laufe des Heranwachsens deutlich nach hinten.

Daher schlussfolgern die Forscher, dass – sollten sich die Ergebnisse durch andere Studien bestätigen lassen – eher über die Anpassung des Mahlzeitenangebotes in Schulen nachgedacht werden sollte. Zum Beispiel dahingehend, dass den Jugendlichen auch Zeit für ein zweites beziehungsweise späteres Frühstück in einer Cafeteria oder Mensa einräumt wird.

Quelle: IDW

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