Bei dicken Kindern leidet die Leber
Dies geht aus einer Meldung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) hervor. Die DGVS betrachtet diese Entwicklung mit Sorge. Denn auch, wenn die Fettleber zunächst keine Beschwerden verursacht, sind ihre Risiken erheblich. Verläuft die Erkrankung schwer, entwickelt sich aus der „nicht alkoholischen Fettlebererkrankung“ (NAFLD) eine „nicht alkoholische Fettleberhepatitis“ (NASH, englisch: nonalcoholic steatohepatitis).
Dabei entzündet sich das Organ, und es kommt zu einer nicht mehr umkehrbaren Vernarbung des Gewebes, einer Fibrose, die Leistungsminderung und Abgeschlagenheit zur Folge hat. Im weit fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich – ähnlich wie bei Menschen mit hohem Alkoholkonsum – eine Leberzirrhose. Gleichzeitig steigt das Risiko, an Leberkrebs zu erkranken. Im schlimmsten Fall kann sogar eine Transplantation notwendig werden.
Laut der Leitlinie „Nicht alkoholische Fettlebererkrankungen“ der DGVS leiden bis zu elf Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland an einer Verfettung der Leber, die Folge von Fehlernährung und mangelnder Bewegung ist. Weshalb Experten empfehlen, bei übergewichtigen Kindern und Jugendlichen mittels Ultraschalluntersuchung mögliche Leberveränderungen sichtbar zu machen. Darüber hinaus weisen auch erhöhte Blutfette, ein erhöhter Blutzucker oder auch die Werte des Leberenzyms „Alanin-Aminotransferase“ auf die Erkrankung hin. Nicht selten tritt die Fettleber zudem in Kombination mit einer Insulinresistenz auf. In diesem Fall sind Blutzucker- und Insulinwerte erhöht.
Damit es zu solch schweren Verläufen gar nicht erst kommt, empfiehlt die DGVS, frühzeitig gegenzusteuern. Schon bei den Jüngsten sollte ein gesunder Lebensstil zur Norm werden. Liegt bereits eine NAFLD vor, können Sport, gesunde Ernährung und eine Normalisierung des Körpergewichts dazu beitragen, dass sich die Fettablagerungen in der Leber vollständig zurückbilden.
Quelle: DGVS