Bienenstockluft: Forscher untersuchen die Zusammensetzung

(kib) In den letzten Jahren wurde vielfach über das therapeutische Potenzial der Luft aus dem Bienenstock, unter anderem für Bronchitis- und Asthmapatienten, berichtet. Nun untersuchten Chemiker der Technischen Universität Dresden die chemische Grundlage der Bienenstocklufttherapie.

18.05.2018

Die Luft aus dem Bienenstock hat möglicherweise therapeutischen Potenzial.
© Foto: Franziska Kuhn
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Bei der Bienenstocklufttherapie inhaliert der Patient, der neben dem Bienenstock entweder im Freien oder in einem kleinen Holzhaus sitzt, die rund 35 Grad warme, sehr feuchte Luft des Bienenstocks, die die Bienen mit ihren Flügelschlägen umwälzen. Das Atmen erfolgt über eine Inhalationsmaske mit angeschlossenem Schlauch, wobei die Luft über einen Ventilator aus dem Stock transportiert wird. Durch einen eingebauten Filter können weder Bienen noch Pollen in den Schlauch gelangen.

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Diese Art von Therapie soll Erfahrungsberichten zufolge therapeutischen Potenzial für Bronchitis- und Asthmapatienten haben. Auch gibt es Berichte über positive Auswirkungen bei Migräne, Infektanfälligkeit, Neurodermitis und Depressionen.

Für ihre Studie entnahmen die Chemiker Luftproben aus den Bienenstöcken und analysierten deren Zusammensetzung mit der Gaschromatographie-Massenspektrometrie: Dadurch gelingt die Auftrennung eines aus vielen Komponenten bestehenden Gemisches in einzelne Substanzen und zudem die Zuordnung zu Verbindungen definierter Struktur. Jeweils ein Bienenstock in Dresden und einer im Forstbotanischen Garten in Tharandt wurden so vorbereitet, dass ein Fremdeintrag von Aromastoffen durch die eingesetzten Materialen ausgeschlossen werden konnte. Als Kontrollproben verwendeten die Wissenschaftler die Umgebungsluft um den Bienenstock.

Den Wissenschaftlern gelang es, trotz der insgesamt geringen Menge an Substanzen in der Bienenstockluft schon über 50 verschiedene Inhaltsstoffe zu identifizieren. Zudem war es ihnen möglich − durch vergleichende Untersuchungen − aufzuzeigen, dass die Verbindungen in der Bienenstockluft überwiegend aus dem Bienenharz („Propolis“) und dem Bienenwachs stammen, während der in den Waben eingelagerte Honig, wie eigentlich erwartet, nur einen geringen Beitrag zur Stockluft liefert.

In weiteren Studien sollen nun die Verbindungen genau quantifiziert und außerdem verschiedene in der Stocklufttherapie eingesetzte Geräte, die unterschiedlich konstruiert sind, in Hinblick auf die dem Patienten zugeführte Luft verglichen werden.

Quelle: IDW

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