Birken entfernen Mikroplastik aus dem Boden

(kib) Böden sind um ein Vielfaches höher mit Mikroplastik belastet als Meere. Da stimmt die Nachricht des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei hoffnungsfroh: Die Forscher fanden heraus, dass belastete Böden mithilfe von Bäumen saniert werden können.

17.03.2022

Birkenstämme
© Foto: PinkBadger / iStock / Thinkstock
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Bodensanierer Birke

Die Hänge-Birke (Betula pendula Roth.) wird bereits zur Sanierung kontaminierter Böden eingesetzt. Denn sie kann industrielle Schadstoffe und Schwermetalle in ihrem Gewebe speichern. Mikroben, welche die Bäume besiedeln, können dann die polyaromatischen Kohlenwasserstoffe und Schwermetalle abbauen.

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Für ihre Versuche markierten die Wissenschaftler Mikroplastikkügelchen (5—50 μm) mit fluoreszierendem Farbstoff und gaben sie in die Erde von eingetopften Bäumen. Nach fünf Monaten untersuchten sie Wurzelproben mithilfe von Fluoreszenz- und konfokaler Laser-Scanning-Mikroskopie.

Sie fanden fluoreszierendes Mikroplastik in verschiedenen Abschnitten und Schichten des Wurzelwerks. Der prozentuale Anteil der Wurzelabschnitte mit Mikroplastikpartikeln betrug bei den Versuchsbäumen fünf bis 17 Prozent.

Weiterer Forschungsbedarf

Die Aufnahmerate von Mikroplastik und die Auswirkungen auf die kurz- und langfristige Gesundheit der Bäume müssen noch untersucht werden. Aus Sicht der Forscher deuten die Ergebnisse der Pilotstudie jedoch darauf hin, dass die Birke ein echtes Potenzial für langfristige Lösungen zur Bodensanierung hat - einschließlich der Verringerung der Menge an Mikroplastik im Boden und möglicherweise im Wasser.

Quelle: IDW

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