Blutdrucksenker nicht schuld an Potenzstörungen

(fast) Betroffene machen Bluthochdruckmedikamente für ihre nachlassende Erektionsfähigkeit verantwortlich. Eine aktuelle Studie deutet an, dass nicht die Arzneimittel verantwortlich sind, sondern weitere begleitende Gesundheitsstörungen.

22.03.2018

Medikamente gegen Bluthochdruck sind nicht schuld an Erektiler Dysfunktion.
© Foto: bluecinema / Getty Images / iSto
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Tatsächlich gab es in der Vergangenheit Berichte, nach denen einige Wirkstoffe die Potenz vermindern. Im Verdacht standen vor allem Betablocker und Diuretika, aber auch Calziumantagonisten, ACE-Hemmer und AT1-Blocker, berichtet die Deutsche Hochdruckliga.

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Eine aktuelle Analyse der HOPE-3-Studie kommt nun zu der Einschätzung, dass die Mehrzahl der Hochdruckmedikamente die männliche Potenz nicht gefährden. HOPE-3 hatte die Wirksamkeit von zwei Blutdruckmedikamenten – dem AT1-Blocker Candesartan und dem Diuretikum Hydrochlorothiazid – und einem Cholesterinsenker (Rosuvastatin) bei mehr als 12 000 Männern untersucht. Neben einem erhöhten Blutdruck wiesen diese noch weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf wie erhöhte Cholesterinwerte, einen gestörten Blutzuckerstoffwechsel, Übergewicht und/oder Nikotinabusus.

2153 männliche Teilnehmer der HOPE-3-Studie, die zu Beginn der Studie durchschnittlich 61,5 Jahre alt waren und wovon 58 Prozent eine erektile Dysfunktion aufwiesen, wurden nun analysiert. Weder unter der Behandlung mit den Hochdruckmedikamenten noch mit dem Cholesterinsenker kam es häufiger zum Auftreten einer neuen erektilen Dysfunktion als in den Vergleichsgruppen, in denen die Patienten nur Placebos erhielten.

Dies trifft insbesondere für die untersuchte Kombination AT1-Blocker/Thiaziddiuretikum zu, aber aufgrund früherer Untersuchungen wohl auch für ACE-Hemmer, andere AT1-Blocker und Kalziumantagonisten. Ohne negative Effekte scheinen auch selektive Betablocker und der gefäßerweiternde Betablocker Nebivolol zu sein. Allerdings haben die Medikamente das Neuauftreten einer erektilen Dysfunktion auch nicht verhindert.

Quelle: DHL

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