Blutdruckzielwerte auf dem Prüfstand

(fast) Die American Heart Association und das American College of Cardiology Guidelines haben ihre neuen Hypertonie-Leitlinien vorgestellt. Diese klassifizieren nun bereits Blutdruckwerte von 130 bis 139 mmHg systolisch und 80 bis 89 mmHg diastolisch als Hypertonie Grad 1.

21.11.2017

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© Foto: eyetronic / stock.adobe.com
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Ein Grundgedanke der neuen Leitlinie ist es, dass Patienten bei der Diagnose Bluthochdruck künftig ihren Lebensstil frühzeitig anpassen, um ihre Blutdruckwerte zu normalisieren, oder falls das nicht möglich ist, mit Medikamenten behandelt werden können. Die Deutsche Hochdruckliga (DHL®) hat angekündigt, die neuen Empfehlungen sorgfältig prüfen zu wollen, plädiert jedoch dafür, moderate Ziele für die Blutdrucksenkung anzusetzen.

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In Deutschland ist die aktuell gültige Definition des hohen Blutdrucks bislang das Vorliegen eines systolischen Blutdrucks von 140 mmHg oder höher und/oder eines diastolischen Blutdruckwertes von 90 mmHg oder höher. Es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung bereits ab Blutdruckwerten von über 115/75 mmHg deutlich ansteigt, das heißt, die Gefahr zu erkranken, besteht auch schon im hoc hnormalen Blutdruckbereich.

Deshalb ist und war eine Festlegung der anzustrebenden Zielwerte für die Blutdrucksenkung immer auch eine Ermessensfrage. Derzeit empfiehlt die DHL®auf Grund der Studienlage die Senkung des Blutdrucks generell auf unter 140/90 mmHg und auf unter 135/85 mmHg bei kardiovaskulären (Hoch-)Risikopatienten. Die amerikanischen Fachgesellschaften setzten sich seit Veröffentlichung der SPRINT-Studie hingegen für eine intensive Senkung des Blutdrucks auf unter 130/80 mmHg ein. 

Quelle: idw

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