Britische Apotheker sollen bald überweisen dürfen

Britische Primärärzte sind bereits seit längerem überlastet. Nun sollen Apotheker Abhilfe schaffen – und bald auffällige Patienten zur Früherkennung oder zum Facharzt überweisen dürfen.

von Arndt Striegler
28.06.2022

Erste-Hilfe-Koffer auf britischer Flagge
© Foto: Rawf8 / stock.adobe.com
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Weil die Primärärzte im staatlichen britischen Gesundheitsdienst überlastet sind, geht das Londoner Gesundheitsministerium neue Wege, um zum Beispiel die Krebsvorsorge zu verbessern. Schon bald sollen etwa Apotheker im Vereinigten Königreich mehr Kompetenzen erhalten, um auffällige Patienten zur Früherkennung oder zum Facharzt zu überweisen.

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Bislang führt der Weg im staatlichen Gesundheitswesen (National Health Service) stets über den Hausarzt, da der NHS auf dem Primärarztprinzip beruht. Doch die NHS-Hausärzte klagen seit längerem über arbeitsmäßige Überlastungen, zu vielen Patienten in ihren Wartezimmern und verlangen vom Gesundheitsministerium Abhilfe.

Viele Hausarztpraxen kämpfen außerdem noch immer mit den Folgen der Pandemie, weil zehntausende andere primärärztliche Dienstleistungen verschoben werden mussten. „Wir arbeiten ständig auf der Überholspur, bloß um wieder aufzuholen“, so eine Londoner Allgemeinärztin zur Ärzte Zeitung.

Neue Befugnisse für Apotheker

Jetzt lenkte Gesundheitsminister Javid ein. Er stellte in London einen neuen „Zehn-Jahres-Krebsplan“ vor. Dazu gehört auch, Apothekern mehr Befugnisse einzuräumen und sie in die Lage zu versetzen, Patienten, die zum Beispiel in der Apotheke über Blut im Urin, anhaltenden Husten oder Schluckbeschwerden klagen, direkt zur Vorsorgeuntersuchung beziehungsweise zum Facharzt schicken zu können. Bislang obliegt das dem Hausarzt. Apotheker sollen für diese Leistungen bezahlt werden.

Ebenfalls neu in Großbritannien sind mobile Krebsvorsorge-Busse. Diese fahren schwerpunktmäßig auch in solche Landesteile, die bislang onkologisch unterversorgt sind. Die mit qualifizierten Fachärzten ausgestatteten „Krebsbusse“ sollen zunächst als Modellversuch ausprobiert werden.

Quelle: Ärzte Zeitung

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