Brustimplantate als Ursache von Lymphomen?

(rb/fast) Frauen mit Brustimplantaten haben ein erhöhtes Risiko, an einem anaplastischen Großzelllymphom zu erkranken. Darauf hat erneut die US-amerikanische Behörde zum Schutz der öffentlichen Gesundheit, die Food and Drug Administration, hingewiesen.

07.03.2019

Männerhand, die ein Brustimplantat vor eine Röntgenaufnahme der Brust hält.
© Foto: Peer Grimm / ZB / dpa
Anzeige

„Die Food and Drug Administration (FDA) möchte die Aufmerksamkeit für einen Zusammenhang erhöhen, der zwischen allen Brustimplantaten – ungeachtet ihrer Füllung oder Beschaffenheit – und Brustimplantat-assoziiertem anaplastischem Großzelllymphom (BIA-ALCL) besteht“, heißt es in einer Mitteilung, die kürzlich von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde lanciert worden ist. Adressaten waren Angehörige verschiedener medizinischer Disziplinen von der Gynäkologie, der plastischen und kosmetischen Chirurgie sowie der Allgemeinchirurgie über die Allgemein- und Notfallmedizin bis hin zur Radiologie und Pathologie. 

Aktueller Podcast

Die FDA bezieht sich auf eingegangene Berichte, die anzeigen, dass Patientinnen mit diesen Implantaten ein erhöhtes Risiko tragen, in der Narbenkapsel, die an das Implantat grenzt, ein solches seltenes Non-Hodgkin-Lymphom zu entwickeln. Die Inzidenzen in der Literatur gehen dabei auseinander, sie reichen in verschiedenen Untersuchungen von 1/3817 Patientinnen bis zu 1/30 000 Patientinnen. Die Mehrheit der betroffenen Frauen hatte Implantate mit rauer Oberfläche eingepflanzt bekommen, doch auch Frauen mit glatten Implantaten blieben nicht verschont. Die FDA spricht von insgesamt 660 Medizinproduktberichten.

Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte erst im vergangenen November auf die mögliche Verbindung zwischen anaplastischen großzelligen Lymphomen und Brustimplantaten hingewiesen. Aus Deutschland liegen dazu bis dato zehn Meldungen vor, heißt es in einer Mitteilung des Bundesinstituts. Es empfiehlt deshalb Frauen, die eine Brustimplantatoperation in Betracht ziehen, die Risiken und den Nutzen mit ihrer Ärztin beziehungsweise ihrem Arzt detailliert zu besprechen. Das Gleiche gilt für Frauen, die sich zur Kontrolle ihrer Brustimplantate vorstellen.

Quelle: Ärzte Zeitung

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *