Bundesrat entscheidet über PTA-Reform

(cnie) Viel Kritik am geplanten PTA-Reformgesetz gab es in den letzten Tagen. BVpta, Adexa und auch der Gesundheitsausschuss der Länder bemängelten zentrale Punkte des Entwurfs. Am Freitag hat sich der Bundesrat mit der Reform befasst.

11.10.2019

Reform als Wort auf einem Gesetzesbuch
© Foto: Frank Täubel / stock.adobe.com
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Beispielsweise fordert der Gesundheitsausschuss der Länder, die Ausbildung auf drei Jahre zu verlängern. Er stellt sich damit hinter die Forderung der Apothekengewerkschaft Adexa und des Berufsverbandes der PTA (BVpta) – aber gegen die ABDA. 

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Die Ländervertreter haben dem Bundesgesundheitsministerium empfohlen, den Entwurf grundlegend zu überarbeiten. Sie kritisieren zentrale Punkte im geplanten Gesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Die Erweiterung der Kompetenzen der PTA sei notwendig. Das Schulgeld soll abgeschafft werden und stattdessen die gesamte Ausbildung vergütet werden. Einzelheiten zur praktischen Ausbildung der PTA sollen die Länder und nicht wie bisher die Apothekerkammern festlegen.

"Das sind deutliche Worte. Mich selbst erstaunt Spahns Herangehensweise. Er schien – zumindest in der Vergangenheit – großen Wert auf die Gesundheitsfachberufe zu legen und hat schon Reformen in anderen Bereichen angestoßen. Nur bei den PTA lief die Sache völlig aus dem Ruder.", zeigt sich Adexa-Vorstand Andreas May verwundert. Er hofft, dass es gelingt, den PTA-Beruf fit für die Zukunft zu machen.

Kritik an PTA-Reform

Der federführende Gesundheitsausschuss sieht den Gesetzentwurf kritisch, er bedürfe insbesondere in folgenden Punkten einer grundlegenden Überarbeitung:

  • Zur Steigerung der Attraktivität des Berufsbildes sei eine Erweiterung der Kompetenzen der PTA notwendig; dies müsse mit einer entsprechend ausgestalteten Ausbildung einhergehen.
  • Um den Beruf gegenüber anderen Gesundheitsfachberufen konkurrenzfähig zu machen, sei eine Ausbildungsvergütung von Beginn an zu zahlen und eine Regelung zur Schulgeldfreiheit zu schaffen.
  • Das Fehlen von Regelungen zu Fort- und Weiterbildungen wird kritisiert.

ABDA lehnt längere Ausbildung und mehr Kompetenzen ab

Ganz anders argumentiert die ABDA: "Aus unserer Sicht führen die Empfehlungen der Ausschüsse nicht zu einer Steigerung der Attraktivität der Ausbildung und des Berufs der PTA. Wir haben vielmehr die Sorge, dass die Ausbildung der PTA an Stringenz verliert, sie unnötig kompliziert wird und damit für alle Beteiligten aufwändig gemacht wird, ohne dass daraus ein adäquater Zugewinn resultiert."

Quelle: ABDA / Adexa / Bundesrat

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