Chemielabor
Die Chemielabore an der PTA-Schule München sind meiner Meinung nach die Herzstücke der Schule. Man verbringt die meiste Zeit des Chemischen Praktikums in Kittel, Schutzbrille und Handschuhen, während man ständig auf den Beinen ist.
Während es an manchen Tagen sehr entspannt abläuft, ist dafür an anderen Tagen umso mehr los. Man prüft Substanzen auf die Reinheit, bei der zu beachten ist, dass diese 30 Minuten lang stehen gelassen werden müssen. Nebenbei ist natürlich das Prüfprotokoll auszufüllen, und man muss entweder an einer der Waagen anstehen, um seine Substanz für die Gehaltsbestimmung abwiegen zu können, oder man wartet am Abzug, um dort seine Reagenzien in die Reagenzgläser zu pipettieren. Gleichzeitig darf man auch die Dünnschichtchromatographie nicht vergessen und regelmäßig die Fließmittelfront kontrollieren.
Am Ende des Unterrichts muss alles abgespült und ausgewertet sein.
Doch trotz, oder vielleicht sogar wegen, all dieser Dinge liebe ich die Arbeit im Chemielabor. Das gespannte Warten auf den gewünschten Niederschlag bei der Identität oder auf den Farbumschlag bei der Titration macht meiner Meinung nach total Spaß und ist unfassbar faszinierend.
Allein die Tatsache, dass man durch Experimentieren und Mischen mehrerer völlig verschiedener Reagenzien wieder etwas ganz Neues kreiert hat.
Ich bin häufig so begeistert von den Prüfungen und Reaktionen mancher Stoffe, dass ich mich frage, was für ein Gefühl das wohl für die Entdecker dieser Wirkstoffe und Substanzen gewesen sein muss?
Der Moment, wenn man Wirkung und vielleicht sogar Nutzen eines neuen Stoffes herausfindet und somit in der Medizin wieder komplett neue Wege und Therapiemöglichkeiten offenbart werden.
Vermutlich würden sie mir zustimmen in der Faszination und Leidenschaft im Umgang mit Chemikalien und Arzneistoffen – selbst wenn es manchmal ein wenig stressig ist.