Corona-Impfstoff: Pharmaindustrie verspricht Sorgfalt bei der Entwicklung
Die Zulassung eines Impfstoffs werde erst beantragt, wenn Verträglichkeit und Wirksamkeit mit einer rigorosen klinischen Studie der Phase drei demonstriert worden seien, erklärten die Vorstandsvorsitzenden der neun Unternehmen AstraZeneca, Biontech, GlaxoSmithKline, Johnson&Johnson, Merck, Moderna, Novavax, Pfizer und Sanofi. Dies gelte sowohl für eine reguläre Zulassung als auch für eine mögliche Notfallgenehmigung, hieß es weiter.
Weltweit befinden sich inzwischen mehrere experimentelle Impfstoffe in großen klinischen Studien. In den USA umfassen die Studien der Phase drei in der Regel rund 30 000 Probanden. Dabei soll die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe geprüft werden. Renommierte US-Experten hatten zuletzt erklärt, es könne bis Jahresende klar sein, ob einer der erprobten Impfstoffe hinreichend wirksam sei. Der Immunologe Anthony Fauci etwa, der auch das Weiße Haus berät, rechnet damit, dass es Anfang nächsten Jahres einen Impfstoff geben wird. Dieser könnte eine Notfallgenehmigung der amerikanischen Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) erhalten, zumal eine reguläre Zulassung deutlich langwieriger sein dürfte.
Demokraten und manche Gesundheitsexperten befürchten, dass US-Präsident Donald Trump die FDA für die Erteilung einer Notfallgenehmigung unter Druck setzen könnte, da Trump fast täglich verspricht, dass es bis Jahresende oder möglicherweise schon bis zur Wahl am 3. November einen Impfstoff geben werde. Für den Republikaner Trump, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt und wegen seines Managements der Corona-Pandemie heftig kritisiert wird, wäre die Verfügbarkeit eines Impfstoffs bis dahin ein großer Erfolg.
Russland hatte bereits im August einen Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 zugelassen.
Quelle: dpa