Corona-Impfung für Kinder ab fünf Jahren
Offiziell muss die EU-Kommission nun noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache. Kinder ab fünf Jahre sollen von dem BionTech/Pfizer-Impfstoff nur ein Drittel der Erwachsenen-Dosis erhalten und zwei Dosen im Abstand von drei Wochen. Die EMA betonte, dass das Vakzin nach Studien sicher und effektiv sei. Bisher seien keine schweren Nebenwirkungen festgestellt worden, allenfalls milde Reaktionen wie Fieber, Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit oder Kopfschmerzen.
Die Experten hatten seit Oktober Studien der Hersteller geprüft. Bislang ist dieser Impfstoff in der Europäischen Union nur für Menschen ab 12 Jahren zugelassen. In Israel und den USA dürfen damit auch bereits Kinder ab fünf Jahre geimpft werden.
In Deutschland stehen nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ab dem 20. Dezember 2,4 Millionen Dosen des Impfstoffs für Kinder zur Verfügung. Weitere Lieferungen seien in den ersten Monaten des neuen Jahres zu erwarten.
Kinder erkranken zwar nur höchst selten an COVID-19. Doch, sagen die EMA-Experten. Aber auch sie könnten schwer krank werden. Die Vorzüge der Impfung seien daher höher zu bewerten als mögliche Risiken.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) will ihre Empfehlung zur Corona-Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren vor Jahresende abgeben. Der Vorsitzende der STIKO, Thomas Mertens, äußerte Verständnis für Eltern, die skeptisch sind. In einer Zulassungsstudie der Firma BionTech/Pfizer seien keine schwerwiegenden Impfreaktionen oder Nebenwirkungen dokumentiert worden, sagte Mertens. Die Wirksamkeit des Impfstoffs entspreche bei den Kindern nach einer relativ kurzen Beobachtungszeit zudem etwa der bei den Erwachsenen.
Zahlen aus den aktuellen Studien reichten aber nicht aus, um seltene Nebenwirkungen auszuschließen. Man müsse die Ergebnisse früherer Studien und Anwendungsdaten einbeziehen. Man bereite die Entscheidung über eine Empfehlung vor, sagte Mertens.
Ein zweiter Impfstoff für Kinder könnte bald folgen. Die EMA-Experten prüfen zur Zeit einen Antrag des US-Herstellers Moderna.
Quelle: dpa