Corona-Kinderbonus: Wer kann wann damit rechnen?

(cnie) Jede Familie erhält pro kindergeldberechtigtem Kind insgesamt 300 Euro. Mit diesem Kinderbonus sollen Belastungen durch die Corona-Pandemie abgemildert werden. Die erste Rate von 200 Euro wird im September ausgezahlt.

31.08.2020

Kinderbonus
© Foto: katyspichal / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Das Bundesfamilienministerium rechnet mit insgesamt rund 4,3 Milliarden Euro für diese coronabedingte Finanzspritze. Sie soll Familien mit kleinen und mittleren Einkommen zugutekommen. Deshalb wird der Kinderbonus auch nicht mit anderen Familien- oder Sozialleistungen wie dem Kinderzuschlag und Wohngeld verrechnet. Anders ist es bei der Steuer: Hier wird die Bonuszahlung auf den Kinderfreibetrag angerechnet. Eltern mit hohen Einkommen machen daher unterm Strich kein oder nur ein geringeres Plus. Das Familienministerium rechnet damit, dass bei ca. 80 Prozent der Familien die Entlastung vollumfänglich ankommt.

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Wenn Sie Kindergeld erhalten, ist im Regelfall kein gesonderter Antrag nötig. Die Kindergeldkassen zahlen den Kinderbonus dann automatisch aus. Wenn Sie in den nächsten Monaten des Jahres 2020 ein Kind bekommen, reicht ebenfalls der normale Kindergeldantrag aus.
Grundsätzlich erfolgt die Auszahlung in zwei Raten (200 Euro und 100 Euro). Das hat mit bestimmten Regelungen für den Kindesunterhalt und den Unterhaltsvorschuss zu tun. Für Kinder, für die im September Anspruch auf Kindergeld besteht, wird die erste Rate von 200 Euro im September ausgezahlt und die zweite Rate von 100 Euro im Oktober.

Die Endziffer ist entscheidend

Der genaue Auszahlungstermin im September ist von der Endziffer der jeweiligen Kindergeldnummer abhängig, die man den Unterlagen der Familienkasse entnehmen kann: 

  • Endziffer 0         7. September
  • Endziffer 1         8. September
  • Endziffer 2         9. September
  • Endziffer 3        10. September
  • Endziffer 4        11. September
  • Endziffer 5        14. September
  • Endziffer 6        16. September
  • Endziffer 7        18. September
  • Endziffer 8        21. September
  • Endziffer 9        22. September

Adexa-Vorstand Andreas My kommentiert den Kinderbonus: "4,3 Milliarden Euro, das ist nicht wenig. Aber pro Kind sind 300 Euro wiederum nicht so viel, gerade wenn man die Belastungen der Familien in den letzten Monaten bedenkt." Die Monate, in denen die Schulen geschlossen hatten, seien nicht einfach für Eltern und Kinder gewesen, meint der Gewerkschaftsvorsitzende: "Ein Ausgleich für das Homeschooling, das viele Eltern und Kinder an den Rand des Nervenzusammenbruchs gebracht hat, ist mit 300 Euro auch nicht zu schaffen."

May vermisst einen Fokus auf die Unterstützung von Kitas und Schulen."Das sind echte Investitionen in die Zukunft unseres Landes, die sich auf jeden Fall rentieren. Wir müssen jetzt die Gelegenheit nutzen, um die Weichen für eine kinder-, familien- und klimafreundliche Gesellschaft zu stellen!", schreibt er in seinem Kommentar.

Quelle: Adexa / Familienministerium

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