COVID-19: Hohes Risiko bei drei Vorerkrankungen
Laut einer gepoolten GKV-Routinedatenanalyse des Verbundprojektes egePan Unimed des Netzwerks Universitätsmedizin basierend auf 30 Millionen Versicherten sind Menschen mit hämatoonkologischen Erkrankungen in Therapie die bedeutendste Risikogruppe für einen schweren COVID-19-Verlauf mit einem Anteil von 31,5 Prozent.
Auf den nächsten Rängen folgen Menschen mit metastasierenden, soliden onkologischen Erkrankungen in Therapie, mit Demenz, aktuell nicht in Behandlung befindliche Personen mit metastasierendem Krebs und an Herzinsuffizienz leidende Patienten.
Die Ergebnisse belegten, dass eine rein am Alter orientierte Impfrangfolge nicht optimal sei, schreiben die Studienautoren im Epidemiologischen Bulletin 19/2021, welches vorab online auf den Seiten des Robert Koch-Instituts veröffentlich wurden.
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Die Risiken eines schweren COVID-19-Verlaufs bei den genannten Erkrankungen übersteige in vielen Fällen das allgemeine Risiko von Angehörigen bestimmter Altersgruppen. Erst auf Rang 6 folgt demnach eine rein altersdefinierte Risikogruppe: Die 75- bis 79-Jährigen mit einem Anteil von 19,8 Prozent.
Die dargestellte Rangfolge von Risikofaktoren biete eine evidenzbasierte und praxistaugliche Orientierungsmöglichkeit für eine mögliche Aktualisierung der bestehenden Impfrangfolge, heißt es weiter. Diese könne auch im niedergelassenen Bereich einfach eingesetzt werden.
Insgesamt wurden 93857 Menschen mit einer im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2020 nachgewiesenen COVID-19-Erkrankung in die Analyse einbezogen; fünf Prozent von ihnen wurden intensivmedizinisch behandelt, beatmet und/oder verstarben.
Die Patientendaten stammten von der AOK Bayern, der AOK PLUS Sachsen, Barmer, DAK-Gesundheit und den Betriebskrankenkassen. Dabei wurden insgesamt 35 Erkrankungen definiert, bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf angenommen wird.
Quelle: Ärzte Zeitung, RKI