COVID-19-Impfung: Das muss bei Allergikern beachtet werden
Nach der Entscheidungshilfe "Vorgehen bei positiver Allergieanamnese vor COVID-19-Impfung" kommt eine Impfung mit einer COVID-19-mRNA-Vakzine (bei Nachbeobachtungszeit von 15 Minuten) infrage bei Patienten mit:
- kontrolliertem Asthma bronchiale,
- Rhinoconjuntivitis allergica inklusive Heuschnupfen, Milbenallergie,
- Neurodermitis,
- Nahrungsmittelallergie,
- Bienen-/Wespengiftallergie,
- Medikamentenallergie (nicht PEG-assoziiert),
- Kontaktallergie (etwa Duftstoffe, Nickel).
Geimpft werden können außerdem (unter erhöhter Notfallbereitschaft und bei Nachbeobachtungszeit von 30 Minuten) Patienten mit:
- Anaphylaxie / schwerer allergischer Reaktion auf Medikamente oder einen anderen Impfstoff / Impfstoffbestandteil, der nicht in COVID-19-Impfstoffen enthalten ist,
- generalisierter Urtikaria (oder andere monosymptomatische Allergiemanifestationen) nach COVID-19-mRNA-Impfung,
- Mastozytose
Besondere Vorsicht sollte bei Patienten gelten mit:
- Anaphylaxie / schwere allergische Reaktion nach 1. oder 2. Dosis eines COVID-19-mRNA-Impfstoffs,
- Ärztlich behandelter Anaphylaxie / schwerer allergischer Reaktion > 1h (bis 24h) nach COVID-19-mRNA-Impfung,
- Bekannte Überempfindlichkeit auf einen Inhaltsstoff in den COVID-19-mRNA-Impfstoffen,
- Bekannte allergische Reaktionen auf PEG oder PEG-haltige Arzneimittel (Laxanzien, Darmspüllösungen vor Endoskopie),
- Anaphylaxie / schwere allergische Reaktion unklarer Ursache.
Diese Patienten sollten sich persönlich in einem allergologischen Zentrum vorstellen, bei ihnen sollte eine IgE-vermittelte allergische Genese geprüft werden.
Gibt es dafür keinen Anhaltspunkt, können die Patienten nach den Empfehlungen des Flussdiagramms nach strenger Risiko-Nutzen-Abwägung und erhöhter Notfallbereitschaft und Nachbeobachtung über 30 Minuten geimpft werden.
Bestätigt sich eine IgE-vermittelte allergische Genese, sollte keine COVID-19-mRNA-Impfung erfolgen und ein Alternativ-Impfstoff erwogen werden.
Quelle: Ärzte Zeitung