Das Altern stoppen

(kib) Moderater Ausdauersport und hochintensives Intervalltraining sind mit Blick auf den Alterungsprozess dem reinen Krafttraining überlegen. Das haben der Kardiologe Dr. Christian Werner und Kollegen vom Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar in einer Studie belegen können. Für ihre Ergebnisse wurden sie mit dem Wilhelm P. Winterstein-Preis der Deutschen Herzstiftung ausgezeichnet.

18.08.2016

km_herzgesundheit_0816
© Foto: wildpixel / iStock / Thinkstock
Anzeige

Im Rahmen der randomisierten und kontrollierten Trainingsstudie haben von 124 gesunden, nicht sportlich Aktiven (30 bis 60 Jahre) 89 Personen in drei unterschiedlichen Trainingsgruppen (Ausdauer, Intervall, Kraft) sechs Monate lang 3 x 45 Minuten pro Woche trainiert. Die Personen der Kontrollgruppe trainierten nicht.

Aktueller Podcast

In den Trainingsgruppen war die Aktivität des Enzyms Telomerase, welches der Telomerverkürzung als Folge der Zellteilung während des Alterns entgegen wirkt, höher als in der Kontrollgruppe, am höchsten in der Ausdauertrainingsgruppe.

Das Ausdauertraining bestand aus 45 Minuten Joggen im aeroben Bereich (bei 60 Prozent der Herzfrequenzreserve, HRR). Das Intervalltraining erfolgte im Wechsel aus vierminütigen hohen Belastungsphasen (Rennen bei 80 bis 90 Prozent der HRR) und anschließender dreiminütiger Erholung bei niedriger Belastung (Rennen bei 65 bis 70 Prozent der HRR).

Nach Aufwärmphase wurde diese Abfolge viermal durchgeführt, am Ende erfolgte ein Auslaufen. Das Krafttraining umfasste ein Zirkeltraining mit acht Übungen an Geräten.

Da sich die Telomeraseaktivität messen lässt, stellt dieser Wert nach Ansicht der Deutschen Herzstiftung einen Biomarker dar, der es ermöglicht, Trainingsempfehlungen für gesunde Menschen (Primärprävention) und für Herzkranke (Sekundärprävention) abzuleiten.

Gesunde Menschen können sich durch regelmäßige Ausdauerbewegung vor Herzkrankheiten schützen. Dabei sollte Krafttraining ergänzend zu Ausdauertraining durchgeführt werden, nicht aber als Ersatz dafür.

Quelle: Deutsche Herzstiftung

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *