Das Impfen mit AstraZeneca geht weiter
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte zuvor die Sicherheit des Impfstoffs bekräftigt. Es werde aber eine extra Warnung vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen hinzugefügt. Spahn sagte, das Aussetzen sei notwendig gewesen, um Sicherheit zu bekommen. Dies zeige, dass die Bürger darauf vertrauen könnten, dass sorgfältig geprüft werde. Ärzte ohne diese Informationen weiterimpfen zu lassen, wäre schwer zu verantworten gewesen. Das festgestellte Risiko werde weiterhin als geringer angesehen als die Folgen, die Nicht-Impfen habe. Wichtig für das Vertrauen sei aber "informiertes Impfen".
Ärzte sollen auf Risiko hinweisen
In die Aufklärungsbögen für Patienten solle schnellstmöglich das Risiko bei Frauen unter 55 Jahre eingefügt werden. Ärzte könnten eine erfolgte Aufklärung dazu vorerst auch handschriftlich ergänzen. In Deutschland gibt es inzwischen 13 gemeldete Fälle von Hirnvenen-Thrombosen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen mit dem Präparat, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Drei Patienten seien gestorben. Insgesamt handele es sich um zwölf Frauen und einen Mann im Alter zwischen 20 und 63 Jahren.
Bei diesen Symptomen Arzt aufsuchen
Wenn in den ersten zwei bis drei Wochen nach der Impfung mit AstraZeneca Symptome wie Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Arm- oder Beinschwellungen, schwere oder mehr als vier Tage anhaltende Kopfschmerzen sowie Petechien oder Blutergüsse der Haut auftreten, sollte sofort ein Arzt aufgesucht und eine Gerinnungsdiagnostik mit Blutbild und Bestimmung der Thrombozytenzahl durchgeführt werden.
Quelle: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
AstraZeneca ist als dritter Corona-Impfstoff zugelassen worden und spielt eine wichtige Rolle in der gesamten Impfstrategie der EU. Der britisch-schwedische Hersteller hat zwar Lieferschwierigkeiten, dennoch sind 70 Millionen Dosen für das zweite Quartal vorgesehen. Weil das Präparat nicht so stark gekühlt werden muss, kann es auch gut von Hausärzten gespritzt werden. Verfügbar sind daneben auch die schon zuvor zugelassenen Präparate von BioNTech/Pfizer und Moderna. Zudem wird wohl in der zweiten Aprilhälfte der Lieferbeginn des inzwischen ebenfalls zugelassenen Präparats von Johnson & Johnson erwartet.
Quelle: dpa