DAS PTA MAGAZIN will's wissen: Cannabinoide
Cannabisrezepte – egal ob für cannabisbasierte Zubereitungen oder cannabishaltige Fertigarzneimittel – kommen in der Mehrzahl der Apotheken der Umfrageteilnehmer* nur selten vor. 71 Prozent geben an, monatlich weniger als zehn Rezepte für Cannabisrezepturen inklusive unverarbeiteter Blüten zu bearbeiten. Jeder fünfte hatte noch nie ein Rezept für entsprechende Zubereitungen in der Hand.
Rezepte über cannabishaltige Fertigarzneimittel sind ebenfalls nicht sehr häufig: 46 Prozent der Teilnehmer kreutzten die Antwort "weniger als zehn pro Monat" an. Über die Hälfte der Befragten gibt an, noch gar kein Rezept für Cannabis-Fertigarzneimittel in der Apotheke gehabt zu haben.
Ärzte verschreiben meist Rezepturarzneimittel
In der Umfrage wurden nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die verschriebene Form der Cannabismedizin sowie die Indikationen abgefragt. Spitzenreiter sind hier Rezepturarzneimittel (Blüten, Dronabinol, Vollspektrumextrakt). 83 Prozent der Teilnehmer berichteten, dass diese Form den Patienten verschrieben wird, deutlich häufiger als Fertigarzneimittel.
Meist kommen Schmerzpatienten mit einem Cannabisrezept in die Offizin, geben die Teilnehmer an. 78 Prozent von ihnen nennen Schmerzen als die häufigste Indikation, gefolgt von Multiple Sklerose (28 %) und Übelkeit bei Chemotherapie (24 %)
DAS PTA MAGAZIN hat darüber hinaus nach den häufigsten Problemen gefragt, die im Umgang mit Cannabisblüten auftreten. Knapp die Hälfte der Teilnehmer sagte, die Identitätsprüfung mittels DC sei teuer und zeitaufwendig. Ärgerlich sind für jeweils ein Drittel der Befragten auch Lieferengpässe und BTM-Rezepte, die nicht korrekt ausgestellt sind.
*An der anonymen Onlinebefragung haben sich 72 User beteiligt.
Kommentar von Sibylle Häntzsche
Ich habe noch nie eine Verordnung in der Hand gehabt, weiß aber, dass es in unserem Ort schon vorgekommen ist. Mich interessiert aber das Thema. MfG S. Häntzsche