Das Risiko für Darmkrebs verringern

(kib) 80 Metaanalysen aus den vergangenen 40 Jahren haben sich französische Forscher vorgenommen, um herauszufinden, welche Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente das Risiko für Darmkrebs erhöhen – und welche es verringern. Die Ergebnisse sind interessant.

12.10.2020

Obst und Gemüse
© Foto: grecco / stock.adobe.com
Anzeige

Folgende Faktoren waren mit einer verringerten Inzidenz von Darmkrebs bei Personen mit durchschnittlichem Risiko assoziiert: Der Verzehr von Obst und Gemüse ging mit einem um acht Prozent bis 52 Prozent reduzierten Risiko für Darmkrebs einher. Der positive Effekt schien mit jeder zusätzlichen 100-g-Portion zu wachsen.

Aktueller Podcast

  • Der Konsum von Milchprodukten war mit einer Abnahme des Risikos für ein kolorektales Karzinom von 13 bis 19 Prozent assoziiert.
  • Die Zufuhr von Ballaststoffen korrelierte mit einer signifikanten Risikosenkung um 22 bis 43 Prozent.
  • Beim Konsum von Magnesium wurde eine signifikante Risikoreduktion von 13 bis 22 Prozent beobachtet, wenn mindestens 255 mg/Tag aufgenommen wurden.
  • Die Aufnahme von Folsäure war mit einer signifikanten Risikoabnahme um zwölf bis 15 Prozent assoziiert.
  • Die Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS) korrelierte mit einem um 14 bis 29 Prozent niedrigeren Risiko. Dies wurde bereits bei Dosen von 75 mg/Tag beobachtet, wobei über einen Dosis-Wirkungs-Effekt bis zu einer Menge von 325 mg/Tag berichtet wurde.
  • Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAIDs) schienen ebenfalls einen schützenden Effekt zu haben, ihre Einnahme ging mit einer signifikanten Risikoreduktion um 26 bis 43 Prozent einher.

Risikoerhöhende Faktoren

Es wurde eine signifikante Korrelation zwischen Fleischverzehr und einer um zwölf bis 21 Prozent erhöhten Inzidenz von kolorektalem Karzinom beobachtet. Dies galt besonders für rotes und verarbeitetes Fleisch. Dosis-Wirkungs-Studien legen ein um zehn bis 30 Prozent erhöhtes Risiko für jede Zunahme des Fleischkonsums um 100 g/Tag nahe, ohne dass ein klarer Grenzwert identifiziert werden konnte.

Alkoholkonsum war mit einem signifikant erhöhten Darmkrebsrisiko assoziiert. Der dosisabhängige Effekt trat bereits bei den niedrigsten untersuchten Dosen von einem bis zwei Getränken pro Tag auf. Bei ähnlicher Menge schienen Männer tendenziell ein höheres Risiko zu haben als Frauen.

Bei folgenden Faktoren wurde keine schützende Wirkung beobachtet oder die untersuchten Metaanalysen zeigten widersprüchliche Ergebnisse: Fisch, Omega-3-Fettsäuren, Knoblauch, Allium, Kaffee, Koffein, Tee, Vitamin A, B, C, D und E, Antioxidantien, Beta-Carotin, Selen, Kalzium und Statine.

„Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass der Evidenzgrad in den meisten Fällen niedrig oder sehr niedrig ist, hauptsächlich aufgrund der Heterogenität der Studien“, geben die Forscher um Dr. Nicolas Chapelle vom Institut des Maladies de l’Appareil Digestif in Nantes zu bedenken.

In den meisten Fällen konnten sie keine optimale Dosis und Expositionsdauer ermitteln. „Wir hoffen, dass die Analyse trotz dieser Einschränkungen bei der Patientenberatung sowie die künftige Forschung unterstützen wird“, schließen sie.

Quelle: Ärzte Zeitung

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *