Das sollten Fernreisende wissen

(kib) Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Bericht veröffentlicht, mit welchen Erregern sich die Deutschen auf ihren Reisen 2018 infiziert haben. Das ist auch für die reisemedizinische Beratung interessant, zumal so mancher Deutsche seine Winterferien lieber unter Palmen statt unter dem Tannenbaum verbringt.

03.12.2019

Impfpass im Sand, mit Muscheln dekoriert
© Foto: Yvonne Weis / stock.adobe.com
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Reisende in afrikanische Länder machten dem RKI-Bericht zufolge einen Großteil der Fälle von Malaria-Infektionen aus. Von 646 Malaria-Fällen, die 2018 an das RKI gemeldet wurden und bei denen Angaben zum wahrscheinlichen Infektionsland vorlagen, hatten sich die meisten Patienten in afrikanischen Ländern, und hier besonders häufig in Nigeria, Kamerun und Ghana, infiziert.

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Dagegen war die Zahl der in Asien erworbenen Malaria-Infektionen mit 15 Fällen im Vergleich zu 32 Fällen im Jahr 2017 weiter rückläufig, berichtet das RKI. Am häufigsten wurde Afghanistan mit sieben Fällen genannt.

Insbesondere Afrika-Reisenden ist also weiterhin Schutz vor Insektenstichen anzuraten (etwa Moskitonetze, hautbedeckende Kleidung, Repellents). Bei Reisen in Malariagebiete mit hohem Übertragungsrisiko ist zudem eine medikamentöse Malaria-Prophylaxe empfehlenswert.

Reisende in asiatische Länder infizierten sich dem Bericht zufolge häufiger mit Typhus. Im Jahr 2018 wurden 58 Typhus-Infektionen an das RKI gemeldet, zu 56 Fällen lagen Angaben zum Infektionsland vor. Insgesamt 79 Prozent der Nennungen entfielen auf Infektionsländer in Asien, am häufigsten wurden Indien, Pakistan und Nepal genannt.

Das RKI weist in diesem Zusammenhang auch auf Reiserückkehrer aus Pakistan hin, bei denen in Deutschlands erstmals Infektionen mit extensiv antibiotikaresistenten (XDR) Salmonella typhi registriert wurden. Die STIKO empfiehlt bei Reisen in Typhus-Endemiegebiete mit Aufenthalt unter schlechten hygienischen Bedingungen eine Typhus-Impfung.

Asiatische Länder liegen auch bei Dengue-Infektionen vorne: 2018 wurden 635 Denguefieber-Erkrankungen an das RKI gemeldet, zu 610 Fällen lagen Informationen zum wahrscheinlichen Infektionsland vor. Wie schon in den Vorjahren wurde Thailand mit 38 Prozent der Nennungen am häufigsten angegeben, insgesamt entfielen 77 Prozent der Nennungen auf asiatische Länder.

Gegen das Dengue-Virus gibt es derzeit ja keine Reise-Impfung, Asien-Reisenden sollten daher in jedem Fall auf einen ausreichenden Schutz vor Mückenstichen hingewiesen werden.

Marokko, Ägypten und Spanien waren die drei am häufigsten genannten nicht-deutschen Länder, in den sich Reisende mit dem Hepatitis A-Virus infiziert hatten. Im Jahr 2018 wurden 1043 Hepatitis-A-Erkrankungen übermittelt. Das seien zwar 15 Prozent weniger als im Vorjahr, allerdings die zweithöchste Zahl seit 2009, berichtet das RKI.

2018 wurden sechs Todesfälle infolge einer Hepatitis A-Erkrankung gemeldet. Einer der Todesfälle war reiseassoziiert, die Infektion wurde dabei in Marokko erworben. Die STIKO empfiehlt für Reisende in Länder mit hoher Hepatitis A-Inzidenz generell die Impfung gegen das Hepatitis A-Virus.

Quelle: Ärzte Zeitung

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