Daten und Fakten zum Welt-Aids-Tag

(kib) Morgen, am 1. Dezember, findet der Welt-Aids-Tag statt. Aus diesem Anlass hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Partnerschaft mit dem Bundesgesundheitsministerium für Gesundheit, der Deutschen Aids-Hilfe und der Deutschen Aids-Stiftung aktuelle Daten und Fakten zusammengestellt.

30.11.2018

Aktionsplakat zum Welt-Aids-Tag 2018
© Foto: BZgA
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Weltweit leben etwa 36,9 Millionen Menschen mit HIV. Rund 1,8 Millionen kommen pro Jahr dazu. Noch lange haben nicht alle Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten. Und noch immer erleben Betroffene Ausgrenzung und Stigmatisierung.

Aktueller Podcast

Am 1. Dezember findet deshalb jedes Jahr der Welt-Aids-Tag statt. Ziel ist es, dafür zu sensibilisieren, wie wichtig ein Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung ist.

HIV in Deutschland – Daten und Fakten
  • Rund 86.100 Menschen leben in Deutschland mit HIV. Da immer weniger Menschen an den Folgen der Infektion sterben, steigt diese Zahl.
  • Rund 68.800 Menschen nahmen Ende 2017 HIV-Medikamente. Das sind 92% der Menschen, die von ihrer HIV-Infektion wissen.
  • Rund 11.300 Menschen in Deutschland wissen nichts von ihrer HIV-Infektion. Viele leben schon Jahre unwissentlich mit HIV.
  • Rund 1.100 Menschen erfahren jedes Jahr erst von ihrer HIV-Infektion, wenn sie bereits AIDS beziehungsweise einen schweren Immundefekt haben. Mit einem frühzeitigen HIV-Test und Behandlung wäre die Erkrankung vermeidbar.
  • Etwa 2.700 Menschen haben sich im Jahr 2017 mit HIV infiziert. Diese Zahl ist im europäischen Vergleich sehr niedrig und seit mehreren Jahren weitgehend konstant.

Quelle: Robert-Koch-Institut, www.rki.de, www.unaids.org

Eine Ansteckung mit HIV kommt in alltäglichen Situationen nicht vor. Und doch sind unbegründete Ängste vor einer Ansteckung neben Vorurteilen der häufigste Grund für Diskriminierung. Die Studie „positive stimmen“, die in Deutschland 2012 von der Deutschen AIDS-Hilfe umgesetzt wurde, hat ergeben: Knapp 77 Prozent der Befragten hatten im Jahr der Befragung Diskriminierung erlebt – von Tratsch über Beleidigungen bis hin zu tätlichen Angriffen.

Rund 20 Prozent der Befragten wurde aufgrund von HIV eine medizinische Behandlung verweigert, zum Beispiel in der Zahnarztpraxis. 61 Prozent gingen aus Angst vor Benachteiligung am Arbeitsplatz nicht offen mit ihrer Infektion um. 29 Prozent waren am Arbeitsplatz offen HIV-positiv. 74 Prozent der Arbeitgeber reagierten auf das Coming-out HIV-Positiver unterstützend oder neutral, 26 Prozent diskriminierend. Diskriminierung und Stigmatisierung können zu psychischen Problemen führen: 42 Prozent der Befragten berichteten, sie hätten aufgrund von HIV ein niedrigeres Selbstwertgefühl.

TIPP!

Die bekannteste Art, eine HIV-Ansteckung zu vermeiden, ist sicherlich das Benutzen eines Kondoms. Für bestimmte Risikogruppen gibt es dazu seit 2016 die Möglichkeit, sich durch die Einnahme antiretroviraler Wirkstoffe vor dem Geschlechtsverkehr vor einer HIV-Infektion zu schützen. Wir haben für Sie in der aktuellen Ausgabe von DAS PTA MAGAZIN Wissenswertes zum Thema HIV-Prä-Expositionsprophylaxe, kurz PrEP, und HIV-Selbsttest zusammengefasst.

Quelle: BMG, BZgA, Deutschen AIDS-Hilfe, Deutsche AIDS-Stiftung

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