Demenzprävention beginnt in der Kindheit

(kib) Wissenschaftler vom University College London haben neun Risikofaktoren für verschiedene Demenz-Krankheiten identifiziert und bewertet. Sie berechneten, dass die Erkrankung bei einem Drittel aller Erwachsenen verhindert werden könnte, wenn die Prävention bereits im Kindesalter beginne.

31.07.2017

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Zu den von den Forschern identifizierten Risikofaktoren zählen unter anderem Depressionen, Diabetes mellitus, Rauchen sowie mangelnde Bewegung. Eine gute schulische Ausbildung sei demnach eine besonders wichtige vorbeugende Maßnahme. Sie erhöhe die kognitiven Fähigkeiten und die Belastbarkeit des Gehirns.

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Hätten alle Kinder auf der Welt schlagartig Zugang zu ausreichender Bildung, ließe sich beinahe jeder zehnte Fall (8 %) von Demenz vermeiden, berechneten die Autoren. Nur der Verlust des Gehörs habe größere negative Auswirkungen als mangelnde Schulausbildung.

Die Forscher schränken jedoch ein: "Die Zahlen sollten mit Vorsicht interpretiert werden, weil es nicht möglich ist, alle Risikofaktoren vollständig auszuschalten". Zudem seien bei den Berechnungen manche potenziellen Risikofaktoren nicht berücksichtigt worden, etwa Alkoholkonsum oder Schlafmangel.

Bis 2050 rechnen die Forscher mit rund 131 Millionen Demenzkranken weltweit. 2015 lag die Zahl der Betroffenen noch bei 47 Millionen. In reichen Ländern wie den USA, Großbritannien, Schweden, Niederlande und Kanada ging der Studie zufolge die Zahl der Krankheitsfälle zuletzt zurück. Sollten dort Risikofaktoren wie Übergewicht und damit zusammenhängende gesundheitliche Probleme weiter zunehmen, würde sich dieser Trend schnell wieder umkehren.

"Die Autoren machen zu Recht auf die Bedeutung und das gewaltige Potenzial von Prävention durch Veränderungen des Lebensstils und von Umweltfaktoren aufmerksam", kommentiert Monique Breteler, Direktorin für Populationsbezogene Gesundheitsforschung am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn. Noch zu klären sei allerdings, welche der Faktoren tatsächlich kausale Auswirkungen auf die Krankheit haben.

Quelle: Ärzte Zeitung / dpa

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