Dengue-Fieber: Auf Warnzeichen für Komplikationen achten
In einer retrospektiven Analyse analysierte ein Forschungsteam vom IRCCS Sacro Cuore Don Calabria Hospital in Verona in Italien die Daten von knapp 6.000 europäischen Reiserückkehrern mit Dengue-Fieber. Ziel war es, Daten zu Epidemiologie, klinischer Charakteristik und Prognose zu sammeln. Die erkrankten Reisenden waren zwischen 2007 und 2022 registriert worden.
Schwerer Verlauf ist selten
Die Ergebnisse zeigen, dass Dengue-Fieber bei Reiserückkehrern nur selten schwer verläuft. Lediglich bei zwei Prozent der gemeldeten Fälle wurde die Erkrankung als komplikationsbehaftet eingestuft. Die Betroffenen hatten also ein erhöhtes Risiko für Blutungen, Schockzustände und Organversagen infolge der Infektion.
Retrospektiv betrachtet hatten jedoch 99 Prozent der schwer Betroffenen, die einen Fragebogen zu ihren Symptomen ausgefüllt hatten, Warnzeichen für einen sich anbahnenden schweren Verlauf. Hierzu zählen abdominale Schmerzen, anhaltendes Erbrechen, Ödeme, mukosale Blutungen, Lethargie, Lebervergrößerung sowie ein zunehmender Hämatokritwert.
Das Fazit
Die Forschenden empfehlen auf Basis ihrer Ergebnisse, dass behandelnde Ärztinnen und Ärzte bei Dengue-Fieber engmaschig auf Symptome und Laborbefunde als mögliche Warnzeichen für einen sich anbahnenden schweren Verlauf achten sollten. Bei solchen Zeichen lasse sich dann frühzeitig reagieren, betont das Autorenteam.
Quelle: Ärzte Zeitung