Depressive Kinder: Vorboten erkennen

(eo/kib) Bei Kindern eines depressiven Elternteils sollte man verstärkt auf psychische Auffälligkeiten achten. Diese waren in einer Longitudinalstudie deutlich mit der Entwicklung einer Depression im Teenageralter verknüpft.

23.01.2017

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© Foto: Anja Greiner Adam - Fotolia
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Depressionen bei Mutter oder Vater gelten als wichtiger Risikofaktor für die (spätere) Entwicklung einer Depression bei Kindern und Jugendlichen. Im Sinne einer frühzeitigen Prävention wäre es hilfreich zu wissen, ob es klinische Vorboten gibt, die sich bereits im Kindesalter manifestieren.

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Um solchen auf die Spur zu kommen, haben Dr. Frances Rice von der Universität Cardiff und ihr Team eine Longitudinalstudie mit 337 Familien durchgeführt. Folgende äußere Einflüsse erwiesen sich demnach als unabhängige, signifikante Risikofaktoren:

  • ein niedriges Einkommen der Eltern,
  • belastende Ereignisse, die das Kind innerhalb des letzten Jahres durchgemacht hatte, zum Beispiel der Tod eines Freundes,
  • eine schwere Erkrankung,
  • Mobbing oder
  • heftige Streitereien zwischen den Eltern.

Das Erkrankungsrisiko beim Kind hing zudem deutlich vom Schweregrad der elterlichen Depression ab.

Wenn Mutter oder Vater an Depressionen leiden, sollte man beim Kind verstärkt darauf achten, ob es besonders reizbar oder ängstlich sei, so das Fazit der Forscher. Diese Merkmale müsse man als potenzielle Vorboten einer Depression werten und nach Möglichkeit im Rahmen von präventiven Strategien angehen.

Da die Studie gezeigt habe, dass sich auch psychosoziale Risikofaktoren direkt auf das Depressionsrisiko auswirkten, gehörten zu einer effektiven Prävention auf Gesellschaftsebene auch Hilfsangebote bei Problemen in Schule und Elternhaus sowie nicht zuletzt Strategien zur Armutsbekämpfung.

Quelle: Ärzte Zeitung

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