Deutlich mehr Verordnungen von Cannabis
Im vergangenen Jahr belieferten die Apotheken zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung rund 95 000 Rezepte über etwa 145 000 Abgabeeinheiten cannabishaltiger Zubereitungen, inklusive unverarbeiteten Cannabisblüten. Dazu kommen 53 300 Packungen cannabishaltige Fertigarzneimittel. Diese Zahlen hat das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) ermittelt. Zum Vergleich: Von März 2017 bis Dezember 2017 registrierte das DAPI etwa 27 000 Rezepte und rund 44 000 Abgabeeinheiten.
Apotheken sind verpflichtet, die nicht zugelassenen Cannabisblüten, Extrakte oder Einzelstoffe vor ihrer Weiterverarbeitung zu Rezepturarzneimitteln zu prüfen. Dazu hat der Deutsche Arzneimittel-Codex (DAC) Prüfvorschriften entwickelt.
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Aus pharmazeutischer Sicht hat die inhalative Therapie mit Cannabisblüten einige Nachteile, etwa schlechte Dosiergenauigkeit oder Lieferengpässe einzelner Sorten. DAPI-Vorstandsvorsitzender Andreas Kiefer: „Der Arzt entscheidet auch bei der Cannabistherapie über die Darreichungsform und Anwendungsart. Viele Patienten sind an die Inhalation der Cannabisblüten gewöhnt und wollen nicht darauf verzichten, vor allem wegen des schnellen Wirkungseintritts. Für die rationale Pharmakotherapie ist die Anwendung oraler Rezepturarzneimittel mit exakt dosierten Cannabisinhaltsstoffen vorzuziehen."
Quelle: ABDA