Deutsche auf Glückskurs

(kib) Die allgemeine Lebenszufriedenheit der Deutschen ist 2024 um 0,14 Punkte auf 7,06 Punkte stark gestiegen. Hamburg löst Schleswig-Holstein als zufriedenste Region Deutschlands ab. Das zeigt der aktuelle SKL-Glücksatlas, der in Zusammenhang mit der Universität Freiburg erstellt wird.

08.11.2024

Rundes Schild mit rotem Rand und lachendem Smilie, darunter ein weiteres Schild mit der Aufschrift „Gute Neuigkeiten“
© Foto: MH / stock.adobe.com
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Nach dem tiefen Einbruch während der Coronazeit kehren die Deutschen wieder auf das Glücksniveau der 2010er Jahre zurück, heißt es dazu auf der Seite zum SKL-Glücksatlas. Neben der allgemeinen Zufriedenheit mit dem Leben, sind die Menschen auch wieder stärker mit ihrem Einkommen zufrieden und empfinden häufiger Glück. Allerdings zeigt die Befragung auch, dass negative Emotionen häufiger werden und viele Menschen nicht mit dem Familienleben zufrieden sind.

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Zufrieden mit dem Leben

In der Meldung zum Glücksatlas, der am 5. November der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, werden zwei Hauptfaktoren für den Anstieg der Lebenszufriedenheit genannt: Erstens sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Jahr 2024 für die Mehrheit der Bevölkerung kaum noch spürbar.

Zweitens erwiesen sich die Krisen der vergangenen zwei Jahre als weniger gravierend als befürchtet. Das betrifft zum Beispiel die Ängste vor einer Energieknappheit oder einem Atomkrieg im Zuge des Ukraine-Konflikts.

Positiv wirkten sich zudem Lohnerhöhungen, insbesondere beim Mindestlohn, und der Rückgang der Inflation aus.

Emotionalität steigt

Im Jahr 2024 ist die Häufigkeit sowohl negativer als auch positiver Emotionen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 27 Prozent der Befragten geben an, sich „häufig“ oder „sehr häufig“ zu ärgern, während es 2023 noch 22 Prozent waren.

SKL-Glücksatlas

Der SKL Glücksatlas ist die aktuellste regelmäßige Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen. Seit 2022 ist die Süddeutsche Klassenlotterie (SKL) Partner des Glücksatlas. Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg.

Knapp ein Fünftel berichtet von „häufigen“ oder „sehr häufigen“ Angstgefühlen, was einen Anstieg um fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auch das Gefühl der Traurigkeit hat zugenommen.

Gleichzeitig nehmen jedoch auch die positiven Emotionen zu: Fast die Hälfte der Befragten fühlt sich 2024 „häufig“ oder „sehr häufig“ glücklich. Die Gründe für Glücksgefühle sind vielfältig und reichen von Hochgefühlen, wie dem Hören eines Musikstücks, übererfüllende Momente, etwa beim Spielen mit dem eigenen Kind, bis hin zu „Flow-Momenten“ während intensiver und gelingender Arbeit.

Hamburg auf Platz 1

Den ersten Platz des Glücksrankings der Bundesländer erobert in diesem Jahr Hamburg. Mit 7,38 Punkten setzen sich die Hanseaten deutlich von Bayern und dem punktgleichen Schleswig-Holstein ab (beide 7,23 Punkten).

Am Ende des Glückrankings stehen das Saarland (6,73 Punkte), Berlin (6,63 Punkte ) und Mecklenburg-Vorpommern (6,17 Punkte).

Eine Zusammenfassung der Studie sowie Artikel zu den Regionen stehen online zur Verfügung.

Datenbasis

Die Daten für den SKL Glücksatlas 2024 stammen aus insgesamt zwölf Befragungen von Juli 2023 bis Juni 2024 (mind. 4-wöchig) mit insgesamt 12.452 repräsentativ Befragten ab 16 Jahren in Form von mündlich-persönlichen Interviews durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur Erfassung der allgemeinen Lebenszufriedenheit der Deutschen.

Zur Erfassung der Zufriedenheiten mit den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Gesundheit wurden vom IfD Allensbach von Februar bis April 2023 insgesamt 3.161 Bürger ab 16 Jahren repräsentativ in Form von mündlich-persönlichen Interviews befragt. Zudem befragte das Berliner Meinungsforschungsinstitut Ipsos insgesamt 2.000 Deutsche zwischen 18 und 65 Jahren (computergestützte Online-Befragung) repräsentativ zum Einfluss von Inflation und Ukraine-Krieg auf die Lebenszufriedenheit.

Quelle: skl-gluecksatlas.de

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