Deutschland: Von Opioid-Krise keine Spur

(kib) Anders als in den USA gibt es in Deutschland derzeit keine Opioid-Krise. Im Gegenteil, die Verordnungszahlen opioidhaltiger Schmerzmittel sind rückläufig, berichtet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

13.03.2025

Eine Ampulle Opioid, welche umgeben ist von Tabletten, Verpackungen und Spritzen sowie anderen Ampullen
© Foto: M.Rode-Foto / stock.adobe.com
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Das Bundesinstitut hat die Krankenkassenabrechnungsdaten von etwa 25 Millionen Personen auswerten lassen. Danach ist die Verordnung von Opioid-Analgetika zwischen 2005 und 2020 um 19 Prozent gesunken.

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Insgesamt bestätigen und erweitern diese Ergebnisse die Erkenntnisse aus früheren Studien, dass es in Deutschland keine Hinweise auf eine Opioid-Krise gibt, kommentiert das BfArM die Ergebnisse.

Zentrale Rolle in der Schmerztherapie

Etwa ein Fünftel der Personen mit einer Neuverordnung eines Opioid-Analgetikums erfüllte während des Betrachtungszeitraums mindestens einmal die Kriterien für einen Langzeitgebrauch.

Der häufigste potenzielle Grund hierfür waren nicht tumorbedingte, chronische Schmerzen. Die Ergebnisse zu Missbrauch und Abhängigkeit lassen zwar vermuten, dass insbesondere in der Altersgruppe 20 bis 39 Jahre in manchen Fällen ein nicht indikationsgerechter Gebrauch stattfindet, doch die entsprechenden Anteile sind gering.

Opioidhaltige Analgetika spielen eine zentrale Rolle in der Schmerztherapie, insbesondere bei der Behandlung starker akuter und chronischer Schmerzen.

Ihr langfristiger Einsatz bei chronischen nicht tumorbedingten Schmerzen bleibt jedoch umstritten.

Quelle: BfArM

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