Deutschlandweites Kopfschmerzregister gestartet

(fast) Nach zweijähriger Vorbereitungsphase ist das Kopfschmerzregister der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft gestartet. Ziel des Projekts ist es, die klinische Versorgung von Kopfschmerzpatienten zu verbessern.

10.08.2020

Grafische Darstellung eines Menschen, der sich den Kopf hält.
© Foto: psdesign1 / stock.adobe.com
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Kopfschmerzerkrankungen wie Migräne, Spannungs- oder Clusterkopfschmerzen betreffen Millionen Menschen und führen oft zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität und Leistungsfähigkeit in Alltag und Beruf. Obwohl es gute Behandlungsmöglichkeiten gibt, kommen diese nicht allen Patienten gleichermaßen zugute. Diese Lücken in der Versorgung zu erkennen und sie zu schließen, hat sich die Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) zur Aufgabe gemacht. 

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Im Zentrum des Registers steht ein Internetportal, das Ärzte und Patienten miteinander verbindet. Teilnehmende Praxen und Kliniken laden ihre Patienten ein, dieses Portal zu nutzen. Es erfasst systematisch die Informationen, die für die Behandlung von Menschen mit Kopfschmerzen benötigt werden, zum Beispiel Kopfschmerzhäufigkeit und -intensität, Medikation, bisherige Diagnostik und Vorerkrankungen. Die zugehörige DMKG-App funktioniert als Kopfschmerzkalender. Diese Daten können die behandelnden Ärzte einsehen und die Therapie daran ausrichten. Gleichzeitig entsteht so eine anonymisierte, deutschlandweite Datenbank, die für wissenschaftliche Auswertungen genutzt wird. 

Zunächst kann jedes zertifizierte ärztliche DMKG-Mitglied seine Praxis oder sein Zentrum zur Teilnahme anmelden. Die aktuelle Version ist für Patienten mit Migräne, Spannungskopfschmerz und/oder Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch konzipiert. Andere Module werden im Verlauf ergänzt, eine Öffnung für weitere Nutzerkreise ist geplant. Das Kopfschmerzregister ist als Medizinprodukt der Klasse I CE-zertifiziert und beim Deutschen Register Klinischer Studien registriert (DRKS00021081). Register und die App sind kostenfrei nutzbar.

Quelle: DMKG

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