Drei neue FSME-Risikogebiete

(kib) In die FSME-Karte Deutschlands sind drei neue Risikogebiete eingezeichnet worden. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Diese liegen in Sachsen und Thüringen und grenzen an bisherige FSME-Risikogebiete.

03.03.2020

Zecke, die sich in der Haut festgebissen hat
© Foto: Stefan Schejok / panthermedia.net
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Insgesamt 164 Land- und Stadtkreise in Deutschland sind jetzt Risikogebiete für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), berichtet das Robert Koch-Institut. Neu hinzugekommen sind dabei der Stadtkreis Dresden sowie die Landkreise Meißen und Schmalkalden-Meiningen.

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Der Fokus der FSME-Erkrankungen liegt jetzt in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Einzelne Risikokreise gibt es zudem in Mittelhessen (Marburg-Biedenkopf), im Saarland (Saar-Pfalz), in Rheinland-Pfalz (Birkenfeld) und in Niedersachsen (Emsland).

Das Robert Koch-Institut betont zudem: Auch in Bundesländern ohne FSME-Risikogebiete werden vereinzelt Erkrankungen beobachtet. Besonders während der Zeckensaison sollte daher, bei entsprechender Symptomatik, überall in Deutschland differenzialdiagnostisch an FSME gedacht werden.

Im vergangenen Jahr manifestierte sich die FSME bei gut jedem zweiten Betroffenen als Meningitis, Enzephalitis oder Myelitis. Zwei Erkrankte sind gestorben, beide waren älter als 75 Jahre. Das Erkrankungsrisiko steigt ab dem Alter von 40 Jahren deutlich an, warnt das RKI. Vor diesem Hintergrund appellieren die Experten an Ärzte, Menschen mit Infektionsgefahr verstärkt zu impfen.

FSME-Risikogebiete

Als FSME-Risikogebiet gilt ein

  • Land- oder Stadtkreis mit einer erhöhten Rate an FSME-Fällen in einem Fünfjahreszeitraum zwischen 2002 und 2019 (>1 Erkrankung pro 100.000 Einwohner) oder eine
  • Kreisregion – bestehend aus dem betreffenden Kreis plus allen angrenzenden Kreisen – mit einer solchen Rate.

Den Status als Risikogebiet behält ein Kreis mindestens 20 Jahre. In den vergangenen Jahrzehnten gab es keine Anzeichen für ein Erlöschen von FSME-Naturherden in Risikogebieten.

Quelle: Ärzte Zeitung

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