Ein Kind – ein Zahn?

(kib) Was dran ist an dieser Weisheit, zeigen Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg und Kollegen. Sie untersuchten den Einfluss der Anzahl der Kinder auf die Mundgesundheit der Mütter.

28.03.2018

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© Foto: Piotr Marcinski / iStock / Thinkstock (Symbolbild mit Fotomodell)
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Ob ein Ereignis x – beispielsweise die Geburt eines Kindes – mit einem gesundheitlichen Problem y – wie späterem Zahnverlust – ursächlich zusammenhängt, ließ sich bisher kaum überprüfen: Denn wie bei vielen komplexen Fragestellungen der Gesundheitsforschung ist die Durchführung klinischer Studien mit zufälliger Einteilung in Vergleichsgruppen aus praktischen wie ethischen Gründen nicht möglich.

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Um dieses Problem ein Stück weit zu lösen, haben Wissenschaftler aus Heidelberg, Wuppertal, München, Worms und Nijmegen (Niederlande) nun in einem neuen Ansatz statistische Methoden aus der Ökonometrie auf die medizinische Forschung übertragen. Beispielhaft wollten sie wissen, was dran ist an der Redensart „Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn“.

Nach Auswertung von Daten von mehr als 34.000 Personen aus dem „Survey of Health, Ageing, and Retirement in Europe“, einer Datenerhebung in 14 europäischen Ländern und Israel, kamen sie zu dem Ergebnis: Offensichtlich kann die Geburt eines Kindes tatsächlich zu überdurchschnittlich häufigem Zahnverlust führen. Nach den statistischen Berechnungen hatten Mütter mit drei Kindern in ihrer zweiten Lebenshälfte im Durchschnitt rund vier Zähne weniger als Mütter mit zwei Kindern.

Das sei medizinisch plausibel. Denn während der Schwangerschaft steigt das Risiko für Zahnfleischerkrankungen. Über die genauen Ursachen für das erhöhte Risiko des Zahnverlusts lassen die statistischen Untersuchungen allerdings keine Aussage zu.

Welchen Nutzen können werdende Mütter trotz aller Einschränkungen aus diesen Ergebnissen ziehen? Sie sollten sich des Risikos bewusst sein, während der Schwangerschaft auf eine sorgfältige Mundhygiene achten und regelmäßig zum Zahnarzt gehen, raten die Forscher. Übrigens prüften sie auch den Zahnbestand der Väter. Hier fanden sie keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl von Kindern und Zähnen.

Quelle: IDW

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