Eine Spritze für alle Impfungen?
Die Wissenschaftler haben mit SEAL (StampEd assembly of polymer layers) einen neuen Typ von Micropartikeln entwickelt. Dieser ermöglicht zum einen den Transport mehrerer Arznei- oder Impfstoffe und zum anderen deren verzögerte Freisetzung über eine längere Zeit, wie das Institut mitteilt.
Die Micropartikel aus einem FDA-geprüften biokompatiblen Polymer ähnelten "kleinen Kaffeetassen", die mit den Substanzen befüllt und dann versiegelt werden könnten, heißt es weiter. "Erstmals können wir damit kleine Vakzinepartikel zusammenstellen, die so programmiert sind, dass sie präzise und zu einer bestimmten Zeit ihren Inhalt freisetzen", so Prof. Robert Langer vom David H. Koch Institut am MIT. Das eröffne die Möglichkeit, dass Patienten mit nur einer Spritze mehrfach geimpft werden könnten, einschließlich einer Boosterimpfung. Gerade für Kinder oder Patienten in Entwicklungsländern, sei das von Interesse.
Derzeit wurde die neue Technologie nur an Mäusen getestet. Diese hatten eine einmalige Impfung mit Ovalbumin erhalten, wobei die Substanz nach 9, 21 und 41 Tagen freigesetzt wurde. Wie das MIT berichtet, wurde damit eine starke Immunreaktion erreicht, die der entsprach, die bei einer zweifachen Impfung mit insgesamt doppelter Dosis erzielt wurde.
Quelle: Ärzte Zeitung