Elektronische Nase im Handy erschnüffelt Gefahren

(ajo/fast) Die menschliche Nase ist ein Wunderwerk – doch beim Erkennen von Gerüchen bekommt sie Konkurrenz. Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben einen Sensor entwickelt, dem man unterschiedliche Gerüche beibringen kann.

08.05.2018

Handys, die mit einem speziellen Chip ausgestattet sind, können Gerüche schneller als die menschliche Nase erkennen. Dies soll künftig zur Kontrolle der Raumluft oder zur Qualitätskontrolle beim Einkaufen dienen.
© Foto: Karo Kraemer / dpa Themendienst
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Diese elektronische Nase könnte in elektrischen Geräten bei Kabelbränden warnen oder, ins Smartphone eingebaut, beim Einkaufen frühzeitig erschnüffeln, ob Fisch noch frisch ist.

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Die KIT-Wissenschaftler haben sich mit ihrem Projekt „smelldect" die menschliche Nase als Vorbild genommen. Bei ihrer elektronischen Nase reagieren Nanofasern auf komplexe Gasgemische – also Gerüche – und bilden Signalmuster, anhand derer ein Sensor diese erkennt. 

Die künstliche Nase ist nur wenige Zentimeter groß und besteht aus einem Chip mit Nanodrähten aus Zinndioxid. Ist ein bestimmtes Muster im Chip eingelernt, kann es der Geruchssensor nach KIT-Angaben innerhalb von Sekunden erkennen. Den Forschern zufolge ist der Sensorchip in der Lage, viele unterschiedliche Gerüche zu erlernen. Das kann im Haushalt zur Kontrolle der Raumluft nützlich sein, beim Einkaufen oder in der Qualitätskontrolle. 

Das Problem mit der künstlichen Nase: Nicht alles riecht immer gleich. Weshalb der Sensor noch intensiv geschult werden muss, um feine Unterschiede zu erkennen, zum Beispiel den Duft von Rosen bei Sonnenschein und bei Regen. 

Zwei Unternehmen unterstützen die Forscher bei der industriellen Herstellung und dem Vertrieb. Die Wissenschaftler haben schon 2015 mit dem KIT im EU-Projekt "SmokeSense" einen intelligenten Brandmelder entwickelt.

Quelle: Ärzte Zeitung

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